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Historie Den Quedlinburger Roland „regelrecht zerschlagen“

Heute vor 545 Jahren unterwarf sich die Stadt Quedlinburg Äbtissin Hedwig und ihrem Stift. Warum die Sieger den Roland auf dem Marktplatz zerstörten.

Von Kjell Sonnemann Aktualisiert: 09.08.2022, 09:33
Äbtissin Hedwig von Sachsen (rechts auf dem Pferd) triumphiert 1477: Der Quedlinburger Rat unterwirft sich. Links im Hintergrund wird der Rolang von seinem Sockel gestürzt. Gemälde im Rathaus aus dem 19. Jahrhundert.
Äbtissin Hedwig von Sachsen (rechts auf dem Pferd) triumphiert 1477: Der Quedlinburger Rat unterwirft sich. Links im Hintergrund wird der Rolang von seinem Sockel gestürzt. Gemälde im Rathaus aus dem 19. Jahrhundert. Kjell Sonnemann

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Quedlinburg/MZ - Reiche und Arme, Männer und Frauen, Jung und Alt - alle wollen ein Schnäppchen machen auf dem Markt in Quedlinburg in der Mitte des 15. Jahrhunderts. Der Markttag beginnt aber erst nach einem gewissen Ritual: Für alle sichtbar, trägt der Marktmeister eine bemalte Holztafel vom Rathaus zum Roland, eine 2,76 Meter hohe Figur aus Buntsandstein, die rund 50 Meter entfernt, etwa in der Mitte des Marktplatzes steht. Der Mann platziert die Tafel auf dem Schild des Rolands - jetzt darf mit dem Handel begonnen werden. Lebensmittel und Tiere, Töpferwaren, Kleidung und Felle werden angeboten. Aber sicher auch etwa Gewürze aus fernen Ländern, die Hansefahrer mitgebracht hatten. In den Abendstunden trägt der Marktmeister die Holztafel wieder zurück ins Rathaus. Nun dürfen keine Geschäfte mehr abgeschlossen werden.