Das Areal am Kornmarkt wird bald rundum erneuert
QUEDLINBURG/MZ. - Die anderen Gebäude werden folgen. Es sind so genannte Ersatzneubauten HMBQ für Hallesche Monolithbauweise - Typ Quedlinburg, die vor 1990 für abgerissene Fachwerkhäuser errichtet worden sind und nicht mehr dem heutigen Standard entsprechen.
Mit der Schmalen Straße 4 bis 7 nahm die Wowi an einem Landeswettbewerb teil, bei dem das Sanierungsprojekt zu den zehn Auserwählten gehörte, bei denen die förderfähigen Kosten mit maximal 40 Prozent bezuschusst werden. Als zweites Projekt kam im Nachgang noch die Ecke Steinbrücke / Carl-Ritter-Straße in den Genuss von Fördermitteln (die MZ berichtete). "Die vier Häuser in der Schmalen Straße sind bereits leergezogen worden, so dass im Mai mit der Sanierung begonnen werden kann", wie Wowi-Geschäftsführer Manfred Jäger gegenüber der MZ sagte.
Der Geschäftsführer verwies auf die Erfahrungen, die das Wohnungsunternehmen, eine 100-prozentige Tochter der Stadt, bei der Sanierung des Denkmals Lange Gasse 7 gemacht hat. Dabei geht es unter anderem um eine gute energetische Bilanz sowie eine altersgerechte Anlage der Wohnungen. Für den Entwurf der Wettbewerbsunterlagen und die Realisierung des Projekts in der Schmalen Straße wurde dem selben Architekturbüro wie bei der Langen Gasse 7 der Auftrag erteilt. In den vier Häusern entstehen zwölf Wohnungen, die einerseits dem heutigen Stand entsprechen, anderseits vom Preis her Interessenten ansprechen.
Anbauten im Hof werden zurückgebaut, damit die Zuschnitte der Wohnungen nicht zu groß werden, was den Kostenrahmen sprengen würde. "Es werden verstärkt kleine Wohnungen nachgefragt, für Zwei-Personen- oder Single-Haushalte", wiederholte der Geschäftsführer den schon früher geäußerten Ansatz bei der Sanierung.
Zur Wohnqualität gehört, dass an der Rückfront Balkone geplant sind sowie Grünflächen. Die Verantwortlichen bei der Wowi hoffen auch, dass für das Trafohäuschen im Innenhof ein anderer Standort gefunden werden kann, um das Wohnumfeld an dieser Stelle weiter zu verbessern. Dazu gibt es bereits Gespräche. Das gesamte Karree nördlich des Kornmarkts soll in den nächsten fünf Jahren rundum saniert sein.
Mit der Sanierung der Ecke Steinbrücke / Carl-Ritter-Straße und des Areals an der Schmalen Straße bringt die Wohnungswirtschaftsgesellschaft ihre letzten noch unsanierten größeren Komplexe in der Quedlinburger Innenstadt auf den heutigen Stand, erklärte Manfred Jäger. Bereits "durchsaniert" ist der Bereich Rosengarten. Nur die Außenanalgen müssen noch herausgeputzt werden. "Der Rosengarten ist eine Top-Lage", betonte der Geschäftsführer: "Da gibt es keinen Leerstand."
Der Bevölkerungsrückgang in Quedlinburg, im zurückliegenden Jahr etwa 500, zwingt die Wohnungswirtschaftsgesellschaft aber auch, sich von nicht vermietbarem Wohnraum zu trennen. So wurden im Bereich Kleers die Wohnblöcke Fichtestraße 1, direkt neben der Grundschule, sowie die Fichtestraße 22 - 25 bereits leergezogen. Die Wohnungen sollen abgerissen werden. Die Fläche wird vorerst nicht wieder bebaut, sondern begrünt.
