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Darmzentrum Harz ist zertifiziert

Von DIETER KUNZE 10.12.2008, 17:41

QUEDLINBURG/MZ. - "Das ist ein Weihnachtsgeschenk für die Klinik und die Patienten", sagte Klinik-Geschäftsführer Wolfram Kullik während der feierlichen Zertifikatsübergabe im Rathaus. Vor allem Stationsschwester Oda Musche, Thomas Groß vom Qualitätsmanagement und den beteiligten Chef- und Oberärzten sei der Erfolg zu danken. Von einem ersten Teil eines Gesamtkonzeptes zur Weiterentwicklung der Klinik sprach Geschäftsführer Ulrich Müller.

"Mit dem Darmzentrum wird die Kooperation zwischen den kommunalen Kliniken in Quedlinburg und Blankenburg / Wernigerode vertieft", hob Landrat Dr. Michael Ermrich hervor. Die Spezialisierung sei angesichts des Druckes auf die großen Krankenhäuser immer notwendiger. "Wir wollen kein Wald-und-Wiesen-Krankenhaus sein", so der Landrat.

Die Rundum-Betreuung werde auch Patienten von außerhalb des Landkreises anziehen. Bisher gibt es in Sachsen-Anhalt sechs Darmzentren, berichtete Ärztekammer-Geschäftsführer Dr. Rüdiger Schöning. "Die Angst der Menschen vor der Krankheit trifft hier auf ein gut vorbereitetes Team", sagte er. "Das perfekte Konzept ist anerkennenswert".

Darmkrebs ist in Deutschland bei Männern und Frauen die zweithäufigste Krebserkrankung. Die Überlebenschancen hängen vom frühzeitigen Erkennen ab. "Unser Ziel ist es, 50 Prozent der Krankheitsfälle in den nächsten Jahren zurückzudrängen", sagte Dr. Peter Nartschik, Chefarzt und Leiter des Darmzentrums. Wöchentlich werden nun alle Fälle mit den notwendigen Experten gemeinsam beraten. Im Februar soll auch die Zertifizierung im Bereich Hauttumore folgen.

Für die kostenlose Vorsorge ab dem 55. Lebensjahr warb Oberarzt Dr. Frank Arand. "Die Darmspiegelung ist die beste und sicherste Vorsorgeuntersuchung", erläuterte er. Gute Chancen gebe es schon bei der dabei möglichen Polypenabtragung.

Als Koordinator des Darmzentrums ist Wolfgang Kühne tätig. Er informierte über die breite Palette der Behandlungsmöglichkeiten. Mit dem Darmzentrum kooperieren die Kliniken in Quedlinburg, Wernigerode, Bad Suderode und Ballenstedt sowie ambulante Praxen, Selbsthilfegruppen, Hospizvereine sowie Forschungseinrichtungen. Für den feierlichen Rahmen mit vier Saxophonen sorgte im Rathaus Werner Schajka aus Thale mit seinen Musikern.