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Bürgermeisterwahl  Bürgermeisterwahl : Ute Pesselt will Begonnenes fortsetzen

Von Andreas Bürkner 09.09.2016, 16:05
Amtsinhaberin Ute Pesselt aus Schwanebeck stellt sich erneut zur Wahl als Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Vorharz.
Amtsinhaberin Ute Pesselt aus Schwanebeck stellt sich erneut zur Wahl als Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Vorharz. Chris Wohlfeld

Wegeleben - „Wenn es uns als Verbandsgemeinde gut geht, geht es auch dem Landkreis Harz gut - und umgekehrt“, findet Ute Pesselt die sich erneut für das Amt des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Vorharz bewirbt. Mit der Bildung der neuen Einheit vor knapp sieben Jahren wurde die 54-Jährige an die Spitze der Verwaltung gewählt.

„Ich möchte die begonnene Arbeit für die Bürger fortsetzen“, nennt sie den Hauptgrund. Durch ihr Mitwirken im Kreistag sowie als Kreis-Vorsitzende des Städte- und Gemeindebundes Sachsen-Anhalt kennt die geschiedene Mutter einer erwachsenen Tochter und Oma die Bedingungen, will aber „die gegebenen Handlungsspielräume ausnutzen“.

Nach der Ausbildung zum Baufacharbeiter mit Abitur und später zum Handelskaufmann schloss sie ein Fernstudium als Diplom-Ingenieur für Ökonomie ab. „Ich habe von Beginn an in der Verwaltung gearbeitet, zunächst beim Rat des Kreises Halberstadt und nach der Wiedervereinigung bei der Kreisverwaltung Halberstadt“, sagt Ute Pesselt. Dabei habe sie als Leiterin des Bauamtes und später des Umweltamtes „nicht nur hohe Verantwortung übertragen“ bekommen, sondern auch viele Erfahrungen gesammelt.

In Zuge der Kreisgebietsreform wurde ihr im neuen Landratsamt Harz der Bereich Gebäudemanagement übertragen. „Ich habe damals dem sicheren Beamten-Leben das unsichere Wahlamt vorgezogen“, erklärt sie, „weil ich Verantwortung in meinem Wohnumfeld übernehmen und den Menschen nah sein wollte.“ Das Mitglied der Wählervereinigung „Bürger unseres Kreises ohne Parteibuch“ (BUKO) wohnt in Schwanebeck.

„Es war ein schwieriger Start“, erinnert sie sich. Schließlich habe sich die Verbandsgemeinde Vorharz aus Orten der ehemaligen Kreise Quedlinburg und Halberstadt zusammengesetzt. „Sie hatten unterschiedliche Dienstherren und damit andere Arbeitsstile.“

Als Schwerpunkte sah und sieht sie noch immer die Aufgaben an, welche die Kommunen auf die Verbandsgemeinde übertrugen, wie Grundschulen, Kindertagesstätten und Feuerwehren. „Wir mussten uns zusammenfinden und für alle befriedigende Lösungen suchen“, blickt Pesselt zurück. „Es war beispielsweise nicht einfach, die Ditfurter Schule zu schließen“, nennt sie ein Beispiel. „Aber die demografische Entwicklung und Vorgaben des Landes ließen uns keine andere Wahl.“ Die einmal getroffene Entscheidung über drei Einrichtungen hinterfragt sie nicht ständig, denn „das bedeutet Stillstand“, erklärt Ute Pesselt. Das Ziel einer zentralen Verwaltung, um Kosten zu senken, hat sie nicht aus den Augen verloren. „Es steht aber weit hinten an, weil die Umsetzung derzeit gar nicht finanzierbar ist.“

Langfristig besser planen

Sorgen bereiten ihr die Kindertagesstätten, die sich weitgehend in kommunaler Hand befinden. Sie fragt sich: „Warum wird mit dem Fördergesetz zerschlagen, was bisher gut funktioniert hat?“ Noch blieben alle Einrichtungen erhalten, was die Zukunft bringe, sei jedoch nicht absehbar.

Pesselt wünscht sich eine bessere Förderung des Ehrenamtes, besonders bei Feuerwehren, und sieht Reserven: „Warum nutzt das Land nicht die Risikoanalysen, um langfristig besser zu planen?“ (mz)