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Brühlfest in Quedlinburg Brühlfest in Quedlinburg: Ein Sommernachtstraum mit Kunst und Theater

Von Rita Kunze 01.07.2014, 15:02
„Ein Sommernachtstraum“ - unter diesem Motto steht das elfte Fest „Vom Zauber der Bäume“ im Quedlinburger Brühl.
„Ein Sommernachtstraum“ - unter diesem Motto steht das elfte Fest „Vom Zauber der Bäume“ im Quedlinburger Brühl. Archiv/Wohlfeld Lizenz

Quedlinburg/MZ - William Shakespeare gehört zu den Unsterblichen. Wenngleich immer wieder Zweifel laut werden, dass er die ihm zugeschriebenen Werke auch tatsächlich verfasst hat - in diesem Jahr wird offiziell der 450. Geburtstag des Dichters gefeiert. Der Arbeitskreis 7kunst tut dies auch: Sein elftes Brühlfest trägt den Titel einer der größten Komödien Shakespea-res. „Ein Sommernachtstraum“ wird am 12. Juli von 14.30 bis 23 Uhr in die Zeit des Dichters führen - die Renaissance.

Rund 20 Künstler aus Quedlinburg und der Region werden den Park mit ihren Werken zum Thema gestalten. Harriett Watts führt Besucher zu dieser Kunst im Park.

Darüber hinaus gibt es ein kulturelles Programm, bei dem die Besucher dem „Sommernachtstraum“ und anderen Stücken des Dichters begegnen können. „Eine Julia sitzt im Baum und wird die vorübergehenden Männer auffordern, ihr eine Liebeserklärung zu machen. Mal sehen, ob die Harzer Männer sich das trauen“, sagt Arnold Hofheinz vom Arbeitskreis 7kunst über „Julia sucht Romeo“, bei dem die Schauspielerinnen Barbara Fressner und Teresa Zschernig vom Nordharzer Städtebundtheater agieren werden.

Astrologie ist ein Schwerpunkt

Ihr Kollege Matthias Sörgel wird als der Totengräber aus „Hamlet“ heitere Geschichten aus jener Zeit erzählen, und Oliver Seidel und Helmut Parthier vom Puppentheater Dessau präsentieren mit ihren Klappmaulpuppen „Shakespeare, neu erzählt“. Besucher können aber nicht nur zuschauen, sondern auch mitmachen. „Miniaturmalerei war in der Renaissance sehr en vogue“, so Hofheinz über das Angebot, das Naitah Margittasdottir und Candy Rachel unterbreiten.

Die Renaissance ist auch die Blütezeit der Astrologie, was beim Brühlfest zu erleben sein wird. Bei den Mitgliedern des Sternwartenvereins können sich Besucher ihr Horoskop aus den Sternen der Sommernacht erstellen lassen. „Wichtig ist, dass man sein Geburtsdatum und den Geburtsort kennt“, sagt Hofheinz über das Angebot, das in diesem Jahr zum ersten Mal im Programm dabei ist. Sibyll Güttner wird derweil die Zukunft aus den Karten lesen, und Schauspielerin Julia Siebenschuh versucht sich in Traumdeutungen.

Shakespeare lebte zur Regierungszeit Elisabeth I., deren Flotte 1588 ein entscheidender Sieg über die spanische Armada gelang. Der „Zauber der Bäume“ greift auch diesen Teil englischer Geschichte auf und lädt ein zum Schiffebasteln, damit später die Armada in See stechen kann. Gebastelt wird für das Wettsegeln auf der Bode den ganzen Nachmittag lang, „man kann aber auch schon vorher anfangen und seine Boote dann mitbringen“, so Hofheinz. Wer sich - nicht nur beim Wettsegeln - aber auf Seiten der Königin schlagen will, der kann einen Talisman für Elisabeth I. basteln.

Wie die Musik jener Zeit geklungen hat, das zeigen Petra Burmann und Martina Quaas aus Halle, die mit Theorbe, Barockgitarre und Blockflöte Renaissancemusik spielen. Gerold Ströher, Schauspieler am Nordharzer Städtebundtheater, wird dazu Shakespeares Sonette rezitieren.

Jeder kann Hamlet sein

Musik gibt es auch von der Kreismusikschule, vom Collegium Musicum, der Chor „Missklang“ aus Halle lässt „Elfenstimmen“ erklingen, es gibt „ein Saxophon im Park“ und einen Trommelworkshop mit Peter Grunwald. Der Leiter der Musikakademie im Kloster Michaelstein will dafür rund 150 Trommeln mitbringen.

Getanzt werden darf auch, zum einen bei „Gehupft wie gesprungen“, zum anderen am Abend mit der Band OAK. Im Anschluss darf man Bekanntschaft mit „Anonymus“ schließen: Der Film von Ronald Emmerich beschäftigt sich mit der Theorie, dass nicht Shakespeare, sondern der Earl of Oxford Autor der berühmten Werke ist.

Die Schauspielerei kommt freilich auch nicht zu kurz; wer mag, kann „einmal Hamlet sein“, denn so ist der Mini-Theaterworkshop überschrieben, den Arnold Hofheinz leiten wird. Eine Schreibwerkstatt auf des berühmten Dichters Spuren ist auch eingerichtet, hier gibt der Journalist Uwe Kraus Tipps und Anregungen.

Das Brühlfest bietet auch Gelegenheit zum Blumenbinden, zur Liebeszauberei, zum Heilen und Pillendrehen und wartet mit der Performance „Be - Eat - Love - Dream“ auf. Seinen Abschluss findet der„Zauber der Bäume“ dann wie jedes Jahr um 23 Uhr mit einem Feuerwerk.