Betoneinbau bis Hoym in den nächsten vier Wochen
Quedlinburg/MZ. - Zwei Straßenbaumaschinen schieben sich langsam über die zukünftige B 6n zwischen Quedlinburg / Ost und Hoym. Seit dieser Woche wird der Beton für die nördliche Fahrbahn eingebaut. Das frisch angelieferte Gemisch nimmt die erste Maschine auf, breitet es aus und verdichtet es, dann folgt die zweite. Die Betondecke ist insgesamt 27 Zentimeter stark. Es werden direkt hintereinander zwei Lagen mit unterschiedlicher Materialzusammensetzung eingebaut, eine untere mit 20 Zentimeter, eine obere mit sieben Zentimeter. Die Straßenbauer kontrollieren ständig, dass sich keine Unebenheiten einschleichen, korrigieren auch mal mit Hand, ansonsten läuft alles automatisch ab.
Der Betoneinbau erfolgt in zwei Schichten zu zwölf Stunden, im Prinzip ohne Unterlass, erläutert Carsten Steyer, verantwortlich für die Bauoberleitung und Bauüberwachung von der VIP Ingenieurgesellschaft aus Magdeburg: "Wenn das Wetter mitspielt, kommen die Männer an den Maschinen pro Schicht zwischen 400 und 500 Meter voran." Nur Stark- oder Dauerregen und Hitze von über 35 Grad würde die Arbeit zum Stocken bringen. In vier Wochen soll der Beton bis zur Selkebrücke bei Hoym liegen. Dann wird der Beton mit zwei Radladern, die den großen Maschinen folgen, "durchgebürstet". So entsteht Waschbeton, der den Verkehrslärm deutlich reduziert, wie die Fachleute sagen. Waschbeton kommt an der neuen Bundesstraße 6 erstmals zum Einsatz (die MZ berichtete).
An der Selkebrücke bei Hoym ist auf der Seite in Richtung Quedlinburg der Überbau bereits montiert. Die andere Seite soll Ende August folgen. Bisher liegen die Arbeiten auch dort im Plan, weiß Michael Schanz (31). Er war bisher Fachbereichsleiter und wurde zum 1. August als neuer Leiter des Landesbetriebes Bau, Niederlassung West, in Halberstadt von Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre (CDU) berufen. Michael Schanz geht davon aus, dass, wie geplant, Anfang Dezember der Lückenschluss vollzogen und die vierspurige Schnellstraße dann zwischen Vienenburg und Güsten durchgehend befahrbar ist. Knackpunkte sind die Brückenbauwerke, nicht der Straßenbau, betont er. Der Selkeüberführung, mit 100 Meter die zweitlängste Brücke des zehn Kilometer langen Abschnitts Quedlinburg / Hoym, werde erst Ende November / Anfang Dezember fertig.
Schon deutlich weiter ist der Brückenschlag über die Bode. Die beiden Bauwerke für die zwei rechten und zwei linken Fahrspuren sollen im September bereits fertig gestellt sein. Nachdem im Juni die maximal gut 50 Meter langen Aufleger montiert wurden, werden jetzt die Randkappen betoniert. Zwei getrennte Brücken zu bauen hat den Vorteil, dass Reparaturen in vielleicht 35 Jahren einfacher zu bewerkstelligen sind, erklärt Bauoberleiter Ingolf Wronnau von der Ingenieurgemeinschaft Setzpfandt aus Wernigerode. Für den Abschnitt an der Bodebrücke ist eine andere Firma verantwortlich, da die Arbeiten an der B 6n immer in Teilen ausgeschrieben werden, um auch kleinere Firmen eine Auftragschance zu bieten.
Jetzt fehlen im Abschnitt der Bodebrücke, der etwa 100 Meter vor dem Überweg in Richtung Bode-Selke-Aue endet, nur noch 400 Meter Asphalt. Bei der Ausschreibung müssen laut Vergabevorschriften Angebote für einen Asphalt- oder einen Betonausbau gleich behandelt werden. So wechselt zum Beispiel auch der Fahrbahnbelag zwischen dem bereits fertig gestellten Abschnitt zwischen Blankenburg und Quedlinburg.