Beste Chancen auf neuen Job
Harz/MZ. - "Wir haben bisher um die Stadt Quedlinburg einen Bogen geschlagen, weil es zu viele Ausbildungsstätten hier gibt", verriet Diether Schmegner, Geschäftsführer des Teutloff Bildungszentrums Wernigerode, zum Engagement des Bildungsträger in der Kreisstadt. Nun habe man eine Ausbildungsnische gefunden, deren Profil händeringend von den Metallfirmen der Region benötigt wird.
Bereits seit Ende Mai qualifizieren sich in der Stätte auf dem Moorberg in der Nachbarschaft eines Autohauses nämlich 21 Arbeitslose zur CNC-Fachkraft mit Industrie- und Handelskammerprüfung. Seit 23. August diesen Jahres erhalten 15 Teilnehmer eine Ausbildung zum CNC-Maschinenbediener.
"Diese Teilnehmer sind arbeitslos, haben aber bereits einen Berufsabschluss in den Branchen Holz, Metall oder Kunststoff", wie Außenstellenleiter Dieter Steffen betonte. Deshalb werden die acht- und viermonatigen Qualifizierungskurse durch die Agentur für Arbeit des gesamten Arbeitsamtsbezirkes sowie durch die Hartz-IV-Arbeitsgemeinschaften Quedlinburg und Halberstadt gefördert. Als Partner für die betrieblichen Praktika stünden Unternehmen der Region zur Verfügung. "Seit Jahren ist die Nachfrage nach CNC-Fachleuten in unserer Region ungebrochen hoch", begründete Schmegner die einzigartigen Ausbildungskurse in der Region. Viele Unternehmen, darunter auch die Automobilzulieferindustrie in der Harz- und Vorharzregion, hätten steigenden Bedarf an solchen qualifizierten Mitarbeitern, die nicht nur Drehen sondern auch Fräsen und Programmieren können. Aber auch über diesen genannten Bereich bestehe ein riesiger Bedarf an Fachkräften. "Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass solche gut ausgebildeten Teilnehmer auf dem ersten Arbeitsmarkt gut ihren Einsatz finden", weiß Steffen.
Dies kann auch Lars Oelschlägel bestätigen. Der gelernte Industriemechaniker aus Blankenburg wurde Anfang Mai arbeitslos. Nach einer Woche vermittelte die Arbeitsagentur den 23-Jährigen in die Qualifizierungsmaßnahme. Nun habe er bereits mehrere Arbeitsangebote bekommen. "Ich möchte aber unbedingt noch meine IHK-Prüfung ablegen", gestand er. Die Ausbildung findet Lars sehr sinnvoll. "Bisher wusste ich, wie man Maschinen repariert, nun kann ich sie auch bedienen und programmieren." Das Besondere an der Ausbildung sei die Praxisnähe. Das Teutloff Bildungszentrum hat deshalb in dieser Werkstatt am Standort Quedlinburg rund 200 000 Euro investiert und so eine moderne Ausbildungsstätte mit aktueller betriebsüblicher Maschinentechnik eingerichtet. Dazu gehört auch ein Schulungsraum für die EDV-Schulung. Die Auslastung der modernen Maschinen erfolgt in zwei Schichten.