Berufsbildende Schule Berufsbildende Schule: Jetzt geht es auch im Doppelpack

Quedlinburg - Die Berufsbildenden Schulen „J.P.C. Heinrich Mette“ in Quedlinburg gehen neue Wege: Ab sofort können angehende Physiotherapeuten ihre Ausbildung mit einem Studium an der Hamburger Fernhochschule (HFH) verbinden.
Mit einer Unterschrift haben Schulleiterin Elke Koch, Fachbereichsleiter Erik Melcher und Jeannette Eckert-Ulrich, Leiterin des HFH-Studienzentrums in Aschersleben, die Zusammenarbeit besiegelt. Die Einrichtung in der Bossestraße sei damit die erste staatliche Schule, die mit der HFH kooperiere, erklärt Jeannette Eckert-Ulrich.
16 Schüler können das Angebot nutzen
Da das Studium erst mit dem zweiten Ausbildungsjahr beginnt, könnten bereits 16 Schüler, die derzeit im ersten sind, das Angebot mit Beginn des neuen Schuljahres nutzen. „Im ersten Jahr sollen die Schüler erst mal gucken, wie sie vorankommen“, so Elke Koch. Es gebe bereits drei Interessenten, sagt Erik Melcher. Noch bis Ende Juli hätten die Schüler Zeit, sich für die Kombinationsmöglichkeit mit dem Studiengang „Health Care Studies für Auszubildende“ zu entscheiden. Der schließt mit dem akademischen Grad des Bachelor of Science ab.
Klassen bleiben bestehen
Am Ablauf der Ausbildung in Quedlinburg ändert das aber nichts. „Wir wollen nicht zweigleisig fahren“, betont Elke Koch, dass es sich um ein ausbildungsbegleitendes Studium handelt.
Das heißt: Die Klassen blieben in ihrer jetzigen Form bestehen, und die Fernstudenten nähmen ganz normal am Unterricht teil. Die Präsenzphasen in Aschersleben - erst drei bis vier pro Semester, später acht - seien mit den Unterrichtszeiten abgestimmt.
Einzelne Leistungen, die innerhalb der Ausbildung erbracht werden, würden fürs Studium anerkannt.
Das begleitet die Auszubildenden auch dann noch, wenn sie den Einstieg in den Beruf gemeistert haben. Die Studiendauer beträgt acht Semester, vier fallen in die reguläre Ausbildungszeit.
Ausbildung dauert drei Jahre
Die Ausbildung zum Physiotherapeuten - an den Berufsbildenden Schulen ist sie kostenfrei - dauert drei Jahre. Im ersten werde vor allem die Theorie gelehrt - Anatomie und Physiologie, also die Lehre von der Funktionsweise des Körpers, so Erik Melcher.
Auch erste fachpraktische Fähigkeiten würden die Schüler lernen. Das zweite und dritte Ausbildungsjahr prägten dann in erster Linie Praktika, während derer die Schüler „stark betreut“ würden.
Dass die nun auch die Möglichkeit haben, parallel zu ihrer Ausbildung ein Fernstudium zu absolvieren, ist laut Elke Koch dem Engagement Erik Melchers geschuldet. „Für die Schüler ist die Kooperation jedenfalls eine enorme Erleichterung.“ Rund 50 angehende Physiotherapeuten gibt es gegenwärtig an den Berufsbildenden Schulen in Quedlinburg.
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Die Hamburger Fernhochschule (HFH) besteht seit 1997, ist privat finanziert und hat Studienzentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Rund 10.000 Studenten absolvieren derzeit einen der berufsbegleitenden Bachelor- beziehungsweise Masterstudiengänge; im Bereich Gesundheit und Pflege sind es 3.500. Die HFH kooperiert unter anderem mit dem Institut für Weiterbildung in der Kranken- und Altenpflege (IWK), das auch Standorte in Aschersleben und Halberstadt hat, und dem Ameos-Institut Ost „Albert Schweitzer.“ (mz)
