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Bauarbeiten Bauarbeiten: Der Quedlinburger Pulverturm hat eine neue Haube

Von GErd alpermann 02.08.2013, 19:15
Die Haube schwebt nach oben.
Die Haube schwebt nach oben. Chris wohlfeld Lizenz

Quedlinburg/MZ - Der Pulverturm hat eine neue Haube. Vorerst ist nur die Holzkonstruktion auf den Sandsteinturm gesetzt worden, ab der kommenden Woche wird von der Firma Dachbaukunst Quedlinburg diese mit Schiefer versehen. Die Sanierung des Pulverturms, der sich auf dem Grundstück des Schlosshotels „Zum Markgrafen“ zwischen Hoher Straße und Wallstraße in Quedlinburg befindet, hatte Anfang Juli begonnen. Seit den 1980er Jahren war der Turm eingerüstet. Die Turmspitze neigte sich immer mehr zur Seite. Der Zustand verschlechterte sich immer mehr, so dass Handlungsbedarf dringender wurde.

Nachdem im Januar ein Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz übergeben worden war und weitere Spenden das Projekt Turmsanierung unterstützten, konnte das Vorhaben in Angriff genommen werden. Zuvor war schon das Gerüst entfernt worden.

Bevor die Haube aufgesetzt wurde, musste die Mauerkrone instand gesetzt werden. Die Haube aus Holz ist rund neun Meter hoch und wiegt etwa sechs Tonnen. Mitarbeiter einer Ilsenburger Zimmerei bauten die Holzteile am Boden zusammen, ehe ein Spezialkran die Konstruktion aus etwa 7,5 Kubikmeter Holz in luftige Höhe hievte. Der Pulverturm ist insgesamt etwa 24 Meter hoch, wobei der Sandsteinunterbau etwa zwölf Meter umfasst. Zur Stadtseite hin besitzt er zwei übereinanderliegende spitzbogige Öffnungen.

Bei den kommenden Arbeiten erhält die Haubenkonstruktion zunächst eine Schutzschicht aus Dachpappe, ehe die Schiefer aufgenagelt werden. Da die Haube viele Ecken und Kanten aufweist, werden die Schieferarbeiten von Fachleuten als arbeitsintensiv und anspruchsvoll bezeichnet. Zwischen 3 000 und 3 500 Schiefer werden schätzungsweise für die Bedeckung des Pulverturm notwendig sein. Zu den Arbeiten der Dachbaufirma gehört auch das Anbringen einer Spitze und einer Wetterfahne aus Kupfer. Für den Dachbau am Pulverturm sind zirka drei Wochen geplant. Wie es danach weitergeht, ist noch offen. Bisher sind rund 100 000 Euro verbaut worden, wie Martin Sturmat vom Architekturbüro Schwarz & Sturmat auf Nachfrage mitteilte.

Der Pulverturm gehört zu den acht noch vorhandenen Stadtmauertürmen in Quedlinburg. Vier befinden sich an der Westmauer - Kruschitzky-, Pulver-, Hoher und Schreckensturm, drei an der Ostmauer - Schweine-, Gänse- und Kuhhirtenturm, sowie einer an der Südmauer - der Spiegelturm.