Bad Suderode Bad Suderode: Käufer will Kurzentrum touristisch nutzen

Bad Suderode - So glatt, wie es sich vorher angekündigt hatte, ist der Beschluss zum Verkauf des Kurzentrums in Bad Suderode am Donnerstagabend dann doch nicht durch den Stadtrat gegangen. Nachdem zuvor bei einer gemeinsamen Ausschusssitzung die Verkaufspläne einstimmig befürwortet worden waren, hat CDU-Fraktionschef Ulrich Thomas bei der jüngsten nichtöffentlichen Ratssitzung angesichts der vielen Nachfragen von Ratsmitgliedern schließlich einen Geschäftsordnungsantrag gestellt, der die Diskussion beendete.
Die Stadträte fragten zum Beispiel nach der Bewirtschaftung der Quelle, des Kurparks und der Bonität des Käufers, dessen Name noch nicht öffentlich genannt worden ist. Im Anschluss an die nichtöffentliche Sitzung teilte Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU) nur kurz mit, dass er beauftragt worden sei, die Vertragsverhandlungen fortzusetzen und das Kurzentrum für 200.000 Euro zu verkaufen. Kurpark und Sole-Quelle sind davon ausgenommen.
Am Freitag schob Ruch noch einige Eckpunkte nach. So plane der Käufer eine „touristische Nutzung“ des ehemaligen Kurzentrums, ein Hotel mit etwa 100 Betten und einige „notwendige Um- und Anbauten“. Der Kursaal soll dabei erhalten bleiben. Insgesamt, sagt Ruch, solle das Aussehen des Kurzentrums nicht grundlegend geändert werden.
Unterdessen gibt es auch einen neuen Termin für die Fortsetzung des Rechtsstreits zwischen dem ersten Käufer des Kurzentrums, der Pro Habitare Projektentwicklungs-AG, und der Stadt. Die Berliner Firma hatte gegen den Rücktritt der Stadt vom Verkauf geklagt. Wie Christian Löffler, der Sprecher des Landgerichts Magdeburg, am Freitag der MZ bestätigte, ist ein Termin am 9. Oktober anberaumt.
Wenig Aussichten auf Erfolg
Das Gericht hatte im Juli ein Versäumnisurteil gesprochen, weil von der Kläger-Seite niemand anwesend war. Dagegen hatte die Pro Habitare Einspruch eingelegt. „Dieser ist bisher aber noch nicht begründet worden“, sagte Löffler. Das sei im Gesetz zwar so vorgesehen, ein Versäumen der Frist habe aber keine gesetzlichen Auswirkungen, so Löffler.
Wie jetzt auch bekannt wurde, hat es von der Klägerseite ein Vergleichsangebot an die Stadt Quedlinburg gegeben. Eine Frist bis zum 25. August, bis zu der eine bestimmte Summe nach MZ-Informationen hätte gezahlt werden müssen, war aber verstrichen.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten für den weiteren Rechtsstreit, wie Löffler erklärt: Erscheint der Kläger am 9. Oktober nicht vor Gericht, gibt es ein zweites Versäumnisurteil, gegen das das Rechtsmittel der Berufung möglich ist. Tritt die Pro Habitare an, wird die Richterin ein Urteil sprechen. Allerdings hatte diese bereits angekündigt, dass sie, so Löffler, „wenig Aussicht auf Erfolg der Klage“ sehe. Laut Frank Ruch ändert ein Urteil - wie es auch ausfallen mag - nichts an dem jetzigen Verkauf der Immobilie. (mz)