Artisten Seiltänzer Dompteure Artisten Seiltänzer Dompteure: Kinder aus Quedlinburg proben Theaterstück in der Marktschule

Quedlinburg - Die Band spielt, Artisten und Seiltänzerinnen geben ihr Bestes, der Dompteur hat seine Löwen im Griff und der Clown ist ein gut gelaunter Pausenfüller, der sein Publikum auch mit kleinen Zauberkunststückchen unterhalten kann: Ein in den Ferien verwaister Klassenraum in der Quedlinburger Marktschule wird an den Vormittagen zum Zirkus.
Theaterstück nach „Die wundersamen Kinder des Herrn Tatu“
Theaterpädagogin Angelika Mühlbach erarbeitet dort mit Zweit- bis Viertklässlern frei nach der Geschichte „Die wundersamen Kinder des Herrn Tatu“ von Sabine Bohlmann ein Theaterstück, das in vier Wochen im Quedlinburger Großen Haus des Nordharzer Städtebundtheaters aufgeführt werden soll. Zwei Vorstellungen wird es am 12. November geben, eine um 10, die andere um 15 Uhr.
Seit April arbeiten die 15 Mädchen und Jungen an der Inszenierung, die von Profis unterstützt wird: Mit Puppenbauerin Kerstin Dathe vom Verein „Theaterlandschafft“ schufen die Kinder Tiermasken und Requisiten, Tänzerin Susann Miltzow von der Tanz-Sport-Schule Elements studierte mit ihnen die Szenen mit Artistik, Tanz und Körpertheater ein.
Der Musiker Daniel „Jack“ Wolf komponierte bis auf den Titelsong die Musik, die von Viertklässlern - allesamt Musikschüler - mit Posaune, Bass und Klavier gespielt wird. Wolf begleitet die kleine Band am Schlagzeug.
Angelika Mühlbach leitet das Schauspiel der Kinder
Schauspielerisch geführt werden die Kinder von Angelika Mühlbach, die seit einigen Jahren Theaterprojekte wie dieses an der Marktschule leitet. „Zirkus ist ein schönes Thema“, erklärt sie die Auswahl des Stückes, bei dem der Schwerpunkt auf Körpertheater liegt. „Zirkus ist allen Kindern geläufig, und jetzt dürfen sie mal selbst Artisten sein“, fügt Susann Miltzow hinzu.
In mehr als einer Stunde erzählen die Kinder die Geschichte vom Zirkusdirektor Tatu und seinen drei Kindern, deren heile Welt durch die Wahrsagerin Fiorenza empfindlich gestört wird. Soll heißen: Fiorenza sind die Kinder lästig, die sie am liebsten weit weg in einem Internat sähe.
Am Ende wird freilich alles gut, doch bis dahin haben die Mädchen und Jungen auf der Bühne einiges zu erzählen. Die Aufführungsdauer „ist für Kinder in diesem Alter eine absolute Leistung“, sagt Angelika Mühlbach. „Sie sind begeistert und konzentriert dabei.“
Das liegt mit Sicherheit an der spannenden Geschichte. Viele, sagt die Theaterpädagogin, haben das Buch von ihren Eltern geschenkt bekommen und würden deswegen schon ganze Passagen auswendig kennen. „Die wundersamen Kinder des Herrn Tatu“ sei zugleich ein Buch, „das auch Erwachsene lesen können“.
Das Theaterstück wird am 12. November öffentlich aufgeführt. Karten gibt es an der Theaterkasse. (mz)