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Idee für Tüftler im Harz Angebot in Ballenstedt: Hier bekommen Hobbybastler ein neues Zuhause

Zwei Unternehmer und ein Verein haben ein gemeinsames Ziel: Menschen zusammenbringen, die Wissen und Werkzeug tauschen – in der „Werkstadt Rieder“. Wie das funktioniert.

Von Rita Kunze 11.06.2024, 15:00
Siebdruckkünstlerin Maria Kegelmann hilft Kindern bei der Gestaltung einer Fliese.
Siebdruckkünstlerin Maria Kegelmann hilft Kindern bei der Gestaltung einer Fliese. Fotos (2): Detlef Heydecke

Rieder/MZ. - In einer Halle im Gewerbegebiet Rieder wird gebohrt, gesägt, gesprüht. Handwerkliches Geschick beweisen hier die Kinder, die sich beim „Werkstattschnuppern“ im Stilhouse ausprobieren. Eine spielerische Annäherung an ein neues Angebot für die Region, das zwei Unternehmer und ein Verein gemeinsam etablieren wollen: die „Werkstadt Rieder“.

Thaletec-Geschäftsführer Jürgen Reinemuth und Stilhouse-Chef Peter Nitschke hatten die Idee, eine offene Werkstatt zu etablieren, in der sich Bastler, Tüftler und alle Interessierten treffen können, um Wissen und Werkzeug miteinander zu teilen und sich auszutauschen.

„Jetzt machen wir das gemeinsam“

„Wir hatten das Ziel vor Augen, aber der Weg dorthin war nicht so ganz klar“, sagt Peter Nitschke. Mit einem Verein im Boot sollte es funktionieren, und dabei zeigte sich, wie wichtig Netzwerke sind. Denn durch die entstand der Kontakt zum Ballenstedter Verein Heimatbewegen: „Wir haben festgestellt: Wir haben den Platz, aber keinen Verein, und Heimatbewegen hat den Verein, aber wenig Platz. Insofern hat das wunderbar zusammengepasst. Jetzt machen wir das gemeinsam.“

Einen Plan, wie die offene Werkstatt aussehen soll, gibt es. Jetzt müssen die zu erwartenden Kosten ermittelt und ein Businessplan geschrieben werden, der zum Ende des Jahres fertig sein soll. „Es wird auch ein zweites Hoffest geben, auch mit Macher-Gelegenheiten, um den Menschen zu zeigen, dass es hier weitergeht. Wir wollen sie natürlich auch mitnehmen, dass sie bei der Entstehung dieses Projektes aktiv teilhaben. Vielleicht kann der eine oder andere sich auch vorstellen, uns bei der Umsetzung des Projektes zu helfen“, sagt Nitschke, der das Projekt mit einem Bus vergleicht, der unterwegs ist: „Da sind die Türen offen, die Leute kommen rein und wir fahren gemeinsam vorwärts.“

Karten Reichert hilft bei der Holzbearbeitung.
Karten Reichert hilft bei der Holzbearbeitung.
Detlef Heydecke

Heimatbewegen will das Projekt begleiten und würde sich freuen, wenn in diesem Jahr schon klar ist, was das Werkstattangebot in Rieder sein wird, sagt Anne Becker. „Um nächstes Jahr in die Umsetzung zu gehen und auch schon die ersten Ideen zu haben, welche Zielgruppen hier ankommen können und wie wir das gemeinsam gestalten. Heimatbewegen freut sich dann auch über mehr Platz, mehr Angebote und auch nochmal eine ganz andere Zielgruppe.“

Angebote für Kinder und Erwachsene

Das Werkstattangebot soll sich an Kinder ab sieben Jahren und Erwachsene richten. „Alle die, die mit den Händen etwas bewerkstelligen, Wissen weitergeben wollen.“ Dabei seien nicht nur die Älteren gefragt; junge Menschen könnten ihr Wissen auch an die ältere Generation weitergeben.

Am Samstag konnten sich die Besucher eine Fliese gestalten, die mit Hilfe der Siebdruckkünstlerin Maria Kegelmann ein individuelles Muster bekommen hat. Karsten Reichert von Skoel Holzkunst hat beim Rahmenbau für die Fliese geholfen, so dass am Ende ein schönes Dekostück herauskam.

Demonstriert wurde auch die Arbeit mit dem 3D-Drucker: „Wie arbeitet so ein Gerät, welche Produkte kommen da am Ende raus, so dass man vielleicht mit ganz neuen Ideen hier rausgeht“, so Anne Becker. Es gibt eine Website und einen Instagram-Kanal (werkstadtraeume.org/ und instagram.com/werkstadtraeume/), „so dass Leute, die daran Interesse haben, am Ball bleiben können“.