Aus Liebe zur Heimat Amanda Prinzhorn ist neue Auszubildende bei der Stadtverwaltung Quedlinburg
Warum sich die 20-jährige Quedlinburgerin doch für einen anderen Beruf entschieden hat.

Quedlinburg/MZ - Derzeit erhält sie gerade einen kurzen Einblick in die Arbeit der Friedhofsverwaltung, dann wird Amanda Prinzhorn die Mitarbeiter im Briefwahllokal unterstützen.
Die 20-Jährige ist die neue Auszubildende bei der Stadtverwaltung Quedlinburg und nun dort - nachdem ihre Lehrzeit mit einem Einführungslehrgang beim Studieninstitut für kommunale Verwaltung in Magdeburg startete - offiziell durch Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU) begrüßt worden. Die Quedlinburgerin wird bei der Welterbestadt eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten absolvieren.
Heimatliebe ist stärker als sämtliche Großstadtvergnügen
Amanda Prinzhorn hat 2019 ihr Abitur am GutsMuths-Gymnasium abgelegt und dann ein Lehramtsstudium aufgenommen, wofür sie nach Halle gezogen war. Doch bei einem Aushilfsjob habe sie gemerkt, dass ihr Verwaltungsarbeit mehr liege, erzählt sie. Und auch die Großstadt war nicht ihre Sache. „Das reizt mich nicht. Es ist mal schön, aber die Heimatliebe ist dann doch stärker als sämtliche Großstadtvergnügen.“ Deshalb habe sie sich entschieden, eine Ausbildung zu beginnen, sich im April bei der Stadtverwaltung in ihrer Heimatstadt Quedlinburg beworben „und dann die Chance bekommen, hier anzufangen“, sagt sie.
Eine Chance, die sie sich im erfolgreich absolvierten Auswahlverfahren erarbeitet hat: „Wir haben 76 Bewerbungen erhalten“, sagt Frank Ruch. „Das hat uns sehr angenehm überrascht.“ Nach einer Vorauswahl seien 22 Bewerber zu einem Testverfahren eingeladen worden, das gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Personalwesen gestaltet worden sei, so der Oberbürgermeister. 13 Bewerber seien dieser Einladung gefolgt, sieben von ihnen nach Auswertung des Verfahrens am 8. Juli zu einem Eignungstest eingeladen worden. Unter den sechs Bewerbern, die sich diesem Test stellten, sei die Entscheidung für Amanda Prinzhorn gefallen.
„Besonders freue ich mich auf das Standesamt“
Sie wird nun im Praxisteil in ihrer dreijährigen Ausbildung Einblick in die verschiedenen Bereiche der Verwaltung erhalten und in die jeweiligen Arbeitsabläufe. „Ich freue mich, jeden Bereich kennenzulernen, in alle Bereiche mal hineinschnuppern zu können, auch in die Finanzen. Ich bin für alles offen“, sagt Amanda Prinzhorn, die in ihrer Freizeit gern sportlich aktiv ist und gern wandern geht, und fügt dann mit einem Schmunzeln hinzu. „Besonders freue ich mich, wie bestimmt jeder Auszubildende, auf das Standesamt.“ Zum Jahresende geht es dann erstmals an die Berufsschule in Böhnshausen.
Seit 1991 habe die Stadt insgesamt 88 junge Menschen in Ausbildung gehabt - als Verwaltungsfachangestellte oder Straßenwärter etwa, für die Beamtenlaufbahn als Stadtsekretär oder im dualen Studium, sagt Frank Ruch. Aktuell sind es sechs - jeweils ein Auszubildender in den drei Lehrjahren für künftige Verwaltungsfachangestellte, ein angehender Straßenwärter und zwei junge Leute im dualen Studium. „Wir haben uns entschieden, nach Bedarf auszubilden“, erklärt der Oberbürgermeister. „So haben die jungen Frauen und Männer de facto die Zusage der Übernahme, wenn sie die Ausbildung ordnungsgemäß zu Ende bringen.“