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Baden bei Gernrode Am Bremer Teich könnte es morgen losgehen

...wenn Corona nicht wäre. Eine neue Schwimminsel ruht auf der Wasseroberfläche und wartet auf ihre Einweihung.

Von Almut Hartung 07.05.2021, 08:00
Der Bremer Teich bei Gernrode wird durch mehrere Quellen gespeist. Derzeit liegt die Wassertemperatur bei sechs Grad Celsius.
Der Bremer Teich bei Gernrode wird durch mehrere Quellen gespeist. Derzeit liegt die Wassertemperatur bei sechs Grad Celsius. Foto: Almut Hartung

Gernrode - Mitten in der Natur lädt das Harz-Camp Bremer Teich zum Baden ein. Wenn es nach Steffen Krause, dem Betreiber von Teich und Campingplatz, ginge, könnten die Badegäste schon jetzt kommen. Viel muss nicht vorbereitet werden, denn für Krause ist das ganze Jahr Badesaison. „Wir könnten von heute auf morgen öffnen“, sagt er. Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht. Im Wonnemonat wird sich vorerst wohl kein Badegast ins kühle Nass stürzen können.

Derzeit ist der zehn Hektar große Platz für Urlauber und Badegäste gesperrt. Nur die Dauercamper, die das gesamte Jahr über in Wohnwagen und kleinen Bungalows am See wohnen, dürfen bleiben. „Wir hatten schon damit gerechnet, dass wir Ostern öffnen können. Aber das ging dann wegen der Inzidenzzahlen nicht“, so Krause. Die Vorbereitungen für die Campingsaison, die eigentlich im Mai beginne, liefen trotzdem ständig weiter, damit auch kurzfristig geöffnet werden könne.

„Wir haben am Bremer Teich eine 1a-Wasserqualität.“

Steffen Krause, Betreiber von Teich und Campingplatz

Mitarbeiter Jörgen Müller führt an den Bungalows nahe der Liegewiese noch letzte Malerarbeiten zur Verschönerung aus. In rund 14 Tagen soll dann der kleine Spielplatz auf der einen Hektar großen Liegewiese einer neuen, größeren Konstruktion mit Rutsche und Türmen weichen. Hier habe man in den vergangenen Jahren beobachtet, dass viele Familien das kleine Spielgerät in Wassernähe gern nutzten, und stelle sich darauf ein, erklärt Steffen Krause.

Die Testungen der Wasserqualität begännen für gewöhnlich im Mai – abhängig davon, wann geöffnet werde. Der Teich, der 14 Meter tief sei, weise eine gute Durchmischung durch den ständigen Zufluss aus unterirdischen Bergquellen auf, die ihn speisten, so Krause. Die ständige Bewegung der Wasserschichten verhindere das „Umkippen“, selbst wenn es im Sommer warm werde.

Das „Umkippen“ ist ein Phänomen, das vor allem bei stehenden Gewässern wie Teichen auftritt, wenn ein Überangebot von Nährstoffen das Pflanzenwachstum befördert. Der anschließende Abbau der Pflanzenstoffe durch Bakterien verringert den Sauerstoffgehalt des Wassers, sodass Fische und andere Organismen sterben.

Das sei im Bremer Teich nicht der Fall. „Wir haben eine 1a-Wasserqualität“, bestätigt Steffen Krause. Eine neue Schwimminsel ruht auf der Wasseroberfläche und wartet auf ihre Einweihung. Das ganze Jahr über ist das Baden in dem knapp einen Hektar großen Gewässer möglich – das wäre aber nur etwas für wirklich hartgesottene Zeitgenossen:

Jörgen Müller streicht die Fassade eines Bungalows im Harz-Camp.
Jörgen Müller streicht die Fassade eines Bungalows im Harz-Camp.
Foto: Hartung

Denn die Wassertemperatur betrage derzeit gerade einmal sechs Grad Celsius, berichtet Krause. Es sei schon ein paar Jahre her, dass es einige der Dauercamper gewagt hätten, auch bei diesen Temperaturen ins kalte Wasser zu steigen.

Der 30. Juni ist der Endtermin für die bundesweite Notbremse. Bis dahin darf Steffen Krause keine Gäste empfangen. „Der Mai ist der wichtigste Monat für uns. Das wäre für uns verheerend“, sagt der Campingplatzleiter. Eine fünfstellige Summe Umsatz ginge ihm dadurch verloren. Auffangen könne er das nur, weil er noch andere Betriebe habe.

Der Kiosk und der familiengeführte Imbiss, die sich auf dem Gelände befinden, sind ebenfalls geschlossen. Die meisten Dauercamper versorgten sich selbst mit Lebensmitteln, sagt Krause. Insgesamt zehn Monate war sein Betrieb seit dem ersten Lockdown geschlossen. Der Campingplatz-Betreiber hofft auf die baldige Öffnung: „Eigentlich sind wir ab dem ersten Mai ausgebucht. Jetzt sagen wir Woche für Woche ab. Aber wir geben die Hoffnung nicht auf.“ (mz)