16 auf einen Streich im Suderöder Kurzentrum
Bad Suderode/MZ. - Vor zwei Jahren war die Einsatzabteilung durch Abwanderung in die alten Bundesländer und Austritte auf gerade einmal 18 Mitglieder geschrumpft und lag damit weit unter der gesetzlich geforderten Mindeststärke von 27 für Feuerwehren mit Stützpunktcharakter, wie es die Bad-Suderöder Wehr ist. 2006 konnten zunächst zwei Bürger des Ortes als Seiteneinsteiger geworben werden (die MZ berichtete), vier Kameraden wurden aus der Jugendfeuerwehr übernommen, dann wurden Mitglieder der Stecklenberger Wehr mit einer Doppelmitgliedschaft aufgenommen und schließlich konnten noch ein Stecklenberger und ein Bürger aus Rieder als Seiteneinsteiger neu aufgenommen werden. Zum Jahreswechsel zählte die Wehr 30 aktive Kameraden und die Wehrleitung will weitere Personalressourcen erschließen, kündigte Andreas Schwab an. Immerhin 82 Lehrgänge wurden durch die Kameraden absolviert. Bei den insgesamt 42 Einsätzen waren die Bad Suderöder Feuerwehrleute an der Bekämpfung vier Großbränden, einem mittleren und vier Kleinbränden beteiligt. Zusammen mit den Ausbildungs- und Übungsstunden errechnete Andreas Schwab eine Stundenzahl von 4 032, die durch die Kameraden für die Gefahrenabwehr erbracht wurden. "Stunden, in denen die Kameraden nicht bei ihren Familien sein können, die mit dem Fernbleiben vom Arbeitsplatz vom Arbeitgeber toleriert werden und oft auch Stunden, in denen unsere Angehörigen ein wenig Angst um uns haben", merkte Andreas Schwab an. Angesichts dieser Zahlen brachte ein Kamerad in der Diskussion sein Unverständnis über das Fehlen des kompletten Gemeinderates zum Ausdruck. Nur der Rainer Gerdes (CDU) habe sich entschuldigt, hieß es. Der Wehrleiter des Heilbades konnte außerdem über zahlreiche Neuanschaffungen berichten, die meist mit Hilfe des Fördervereins und dem Hauptsponsor, der Paracelsus-Harz-Klinik, ermöglicht wurden. In den nächsten zwei Jahren hat sich die Wehrleitung den Neubau eines Gerätehauses auf die Fahne geschrieben. "Wir werden dafür wie Löwen kämpfen müssen", sagte Andreas Schwab. Bürgermeister Gert Sauer berichtete, dass die Kommunalaufsicht eine Kreditaufnahme der Gemeinde für das 400 000-Euro-Projekt abgelehnt hat. Vor einigen Tagen konnten die Bad Suderöder aber den Kreisbrandmeister und den Bezirksbrandmeister aus Halle von der Notwendigkeit eines neuen Depots überzeugen.