Gemeinde Zwei treten an zur Wahl in Finneland
Amtsinhaber Rupert Schlosser und Herausforderin Steffi Einecke stellen sich auf Versammlung in Saubach vor.

Saubach - Knapp 30 Bürgerinnen und Bürger fanden sich im Gebäude der Saubacher Feuerwehr zur Vorstellung der beiden Bürgermeisterkandidaten ein, die sich am 13. März in der Gemeinde Finneland mit ihren fünf Ortsteilen zur Wahl stellen. Moderiert von Maik Wittke, Fachbereichsleiter Rechtsangelegenheiten der Verbandsgemeinde An der Finne, erhielten die zwei Bürgermeisterkandidaten Steffi Einecke und der bisherige Amtsinhaber Rupert Schlosser zunächst eine festgelegte zehnminütige Redezeit, um sich und ihre Ziele vorzustellen, kommunale Erfahrungen und Kompetenz für dieses Ehrenamt in die Waagschale zu legen. Im Anschluss konnten die Gäste mit ihren Fragen den Kandidaten auf den Zahn fühlen. Nach der gut einstündigen Veranstaltung zeigte sich, dass beide Bewerber um das ehrenamtliche Bürgermeisteramt in einem fairen Wahlkampf ihr Sachkenntnis in zahlreichen Detailfragen auf Augenhöhe vermitteln konnten.
Viel auf der Vorhaben-Liste
Unter ihrem Wahlkampfmotto „Gemeinsam mit Gemeinsinn und gesundem Menschenverstand“ eröffnete die 38-jährige in Saubach aufgewachsene Steffi Einecke die Kandidatenrunde. Die Mutter von drei Kindern, Landschaftsarchitektin und Umweltplanerin, ist seit zehn Jahren mit ihrem Planungsbüro in Saubach selbstständig tätig und arbeitet als Regionalmanagerin für das EU-Förderprogramm Leader. Ebenfalls zehn Jahre ist sie Mitglied der Fachjury im Kreiswettbewerb des Landkreises „Unser Dorf hat Zukunft“. Kommunalpolitisch als auch ehrenamtlich tätig, wirkt sie seit sieben Jahren im Verbandsgemeinderat An der Finne und seit drei Jahren im Gemeinderat der Gemeinde Finneland mit, ist zudem Mitglied im Gemeindekirchenrat, im Geo-Naturpark Saale-Unstrut-Triasland und Elternvertreterin in der örtlichen Kita „Rasselbande“ sowie Vorsitzende im Hortkuratorium der Kneipp-Grundschule. Steffi Einecke unterstrich ihre aus ihrer Sicht gut aufgestellten gesellschaftlichen Netzwerke und das Ziel, für den Erhalt der Identität jedes Ortsteils der Gemeinde Finneland zu wirken und an den durch das Dorferneuerungsprogramm geschaffenen Aufschwung anknüpfend die Orte auf eigene Beine zu stellen und die so geschaffene Infrastruktur mit neuen Möglichkeiten zu erhalten und entwickeln. Einecke nannte Beispiele: Baumaßnahmen zum Abschluss bringen, Erneuerungen an Straßen und deren Beleuchtung, Wegen, Spielplätzen und Grünanlagen voranbringen, Kooperation zwischen Kita und Schule befördern, für Barrierefreiheit in kommunalen Wohnungen und Einrichtungen sorgen und als Ansprechpartnerin für Fragen und Probleme der Bürger da sein. Steffi Einecke sieht ihre Sachkompetenz im, wie sie sagte, „Erkennen von Entwicklungsmöglichkeiten und der Findung kluger Finanzierungsmöglichkeiten, um den ländlichen Raum attraktiv und zukunftsfähig zu machen“.

Der 66-jährige Rupert Schlosser arbeitet in Saubach als selbstständiger Buchhalter und Beratungsstellenleiter eines Lohnsteuerhilfevereins und ist seit 2015 ehrenamtlicher Bürgermeister Finneland. Er wirkte bereits zuvor langjährig im Gemeinderat mit. Schlosser wies auf das Erreichte in seiner Amtsperiode hin. So konnte 2021 der Schuldenstand der Gemeinde auf null gebracht werden, wobei dennoch zahlreiche Investitionen in kommunale Strukturen umgesetzt wurden. Einige Beispiele benannte Schlosser: zusätzlich erneuerte Straßen und Gehwege, der „durch Beharrlichkeit“ erreichte Ausbau der B176 im Bereich Bernsdorf nach Abwasserkanalbau, erstmaliger Einsatz vor Solarstraßenbeleuchtung, kostengünstige Sanierung der Dorfstraße in Borgau, Umstellung der Straßenbeleuchtung in Marienroda mit Energiesparlampen und die auf den Weg gebrachte Versteigerung des Schlosses Steinburg. Das im Zuge der AZV/WAV-Baumaßnahme geplante Aufgraben des Sportplatzes in Saubach konnte verhindert werden; Schlosser erwähnte zudem die Unterstützung der örtlichen Vereine und Interessengemeinschaften für ein funktionierendes Dorfleben. Nun stünden als große Vorhaben die Kirchturmsanierung in Saubach, eine Straßenerneuerung und die Erschließung des Wohngebiets Vogelherd in Kahlwinkel, Sanierungen von Straßen und Wohnungen und die Unterstützung des Gründungsjubiläums des Saubacher Turnvereins an. Begleitet werde die Steinburger Schlosssanierung.
Hinweise an Kandidaten
Fragen der zur Veranstaltung erschienen Einwohner betrafen die Beteiligung der Gemeinde an der Spielplatzerneuerung in Kahlwinkel, die Grünpflege in den Orten und zum Radwegebau. Deutlich wurde in den Antworten, dass der Einsatz von Fördermitteln oft an komplizierten Regelungen scheitere, wie Rupert Schlosser unter anderem am Beispiel Straßensanierung Borgau aufzeigte. Diese sei letztlich ohne Förderung kostengünstig umgesetzt worden.

Beide Kandidaten nahmen zahlreiche Hinweise auf, darunter zur Bereitstellung von Jugendräumen, der Umnutzung des alten Feuerwehrhauses Saubach durch Vereine, Belebung eines Parkbereichs in Steinburg als Spiel-, Freizeit- und Sportplatz, Neunutzung von Leerstand.