Zeitplan Zeitplan: Sporttage kompakt

Naumburg - „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Der Wettkampf ist gut vorbereitet, die Strecke zwischen Theaterplatz und Hallescher Straße ist schnell, alles andere müssen die Athleten zeigen. Nun hoffen wir auf das passende Wetter“, sagt Mario Brandt, Organisationsleiter der Naumburger Sporttage, vor dem traditionsreichen Straßengehen am Sonntag in der Domstadt. Um 10 Uhr fällt vor der „Reichskrone“ der erste Startschuss. Die deutschen Geher ermitteln auf mehreren Strecken (vor allem über 20 Kilometer der Erwachsenen, siehe „Zeitplan“) ihre Meister; auch 22 Athleten aus dem Ausland werden erwartet. „Insgesamt freuen wir uns auf rund 200 Geher“, blickt Mario Brandt voraus.
Starke Auftritte in Tschechien
Im Mittelpunkt werden für die Sportler aus dem In- und Ausland die Normerfüllungen für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Peking (22. bis 30. August) sowie für die U-23-Europameisterschaften in Tallinn (9. bis 12. Juli) stehen. Und da haben einige deutsche Geher am vergangenen Wochenende beim internationalen Meeting in Podebrady (Tschechien) eine tolle Vorarbeit geleistet. Besonders der Potsdamer Christopher Linke machte dort auf sich aufmerksam. Der EM-Fünfte von 2014 unterbot als Sieger über 20 Kilometer die WM-Norm mit persönlicher Bestzeit (1:20:37 Stunden) und ließ dabei - neben anderen - auch zwei hochkarätige internationale Medaillengewinner hinter sich: den EM-Zweiten über 50 Kilometer, Matej Tóth aus der Slowakei, um 14 Sekunden und den Olympia-Zweiten von London 2012, Erick Barrondo aus Guatemala, um etwas mehr als eine Minute.
Kurze Regenerationsphase
„Christopher hat gezeigt, dass er jetzt endgültig in Richtung Weltspitze unterwegs ist“, freut sich Bundestrainer Ronald Weigel. Linke hat von Anfang an viel Führungsarbeit geleistet und das Tempo bestimmt. Aber auch in der Breite überzeugte das deutsche Team. Dem sechstplatzierten Hagen Pohle (1:22:40) fehlte zwar eine knappe Minute zur WM-Norm, „aber er hat im Rahmen seiner Ausbildung bei der Bundespolizei ein wichtiges Trainingslager und viele weitere Einheiten auslassen müssen“, berichtet Ronald Weigel. Für den Dritten der U-23-EM ist die Norm „aber noch drin“, so der Bundestrainer. Das Ticket zu den Nachwuchs-Europameisterschaften in Estland in der Tasche hat Nils Brembach. Mit 1:22:43 Stunden war er in Podebrady so schnell wie noch nie zuvor unterwegs; er verbesserte sich um eine ganze Minute. Unter der 1:23-Stunden-Marke blieb auch Nils Gloger (alle SC Potsdam).
Aber ist nach dem Meeting in Tschechien die Regenerationsphase vor dem Wettkampf in Naumburg nicht zu kurz? „Ich glaube nicht“, denkt Ronald Weigel. Eine Woche sei zwar nicht viel, „aber nach dem erfolgreichen Auftritt von Podebrady sind die Jungs selbstbewusst genug, erneut starke Leistungen abliefern zu wollen“. Und er könne sich nicht vorstellen, dass Christopher Linke den nationalen Meistertitel so einfach herschenken wolle, sagt der Geher-Bundestrainer.
Hält der Mannschafts-Rekord?
Spannend werde, so Sporttage-Organisationsleiter Mario Brandt, ob die deutsche Mannschafts-Bestleistung, die im Vorjahr in Naumburg aufgestellt wurde, noch einmal verbessert werden könne. Der SC Potsdam holte sich diesen Rekord, der bis dahin vom ASK Potsdam (seit 1987) gehalten worden war.