Vorschau Vorschau: Osteropen im "Euroville" mit fünf Runden im Schweizer System

Naumburg/maw/am/ro - In der siebenten Runde der Schach-Verbandsliga empfing der Naumburger SV 1951 im „Euroville“ Spitzenreiter Germania Köthen. Die Gäste wollen dieses Jahr den Oberliga-Aufstieg perfekt machen, aber die Domstädter brauchen auch jeden Punkt für den Klassenerhalt.
Die erste Partie ging nach knapp drei Stunden für die Naumburger verloren, als Florian Wendling in komplizierter Stellung einen „vergifteten“ Bauern nahm und damit sein Pferd ins Abseits stellte. Eine Stunde später gab auch Julius Heinrich auf, da er nach verwickeltem Spiel mit Materialminus im Endspiel gelandet war. Doch das 0:2 war aus Sicht des NSV-Teams noch reparabel, weil Jens Härtig schon einen soliden Mehrbauern hatte und Roland Rümmler die gegnerische Königsstellung erfolgversprechend belagerte. Als Rümmler seinen Gegner noch in ein remises Bauernendspiel entwischen ließ und auch Härtig im Leichtfigurenendspiel auf dem Randbauern hängen blieb, sah es beim daraus resultierenden 1:3 schon schwieriger aus. Somit mussten die anderen NSV-Akteure versuchen, mehr Risiko aufs Brett zu bekommen.
Seinen zweiten vollen Zähler in Folge holte Joey Deutsch, der im Endspiel nach viereinhalb Stunden einen Bauern erbeutete und sicher verwerten konnte. Allerdings ließ zur selben Zeit Ralf Hillmann in aussichtsreicher Stellung eine Qualität stehen, die sein junger Gegner nach über fünf Stunden sicher verwertete. Nun zählten nur noch zwei Siege für die Naumburger. Matthias Will versuchte in einem zweischneidigen Schwerfiguren-Endspiel, dem gegnerischen König zu Leibe zu rücken, aber sein erfahrener Gegenüber konterte mit einem lupenreinen Mattangriff. So war das von Jens-Frieder Mükke in voller Zeit hart erkämpfte Remis im Damenendspiel nur Ergebniskosmetik. Der NSV verlor, etwas zu hoch, mit 2,5:5,5 gegen den alten und neuen Spitzenreiter. „Zur finalen Endrunde in Halle am 14. April ist jetzt ein Sieg gegen Schlusslicht Einheit Halle Pflicht, da es in der Abstiegszone in dieser Saison zwischen sieben Teams äußerst eng zugeht“, so NSV-Mannschaftsleiter Matthias Will (siehe auch „Wo steht mein Verein“ auf Seite 14).
In der vorletzten Runde der Landesliga gab es ein Burgenlandderby zwischen Motor Zeitz und Naumburg II. Die Elsterstädter benötigten mindestens einen Punkt, um nicht noch gegen den Abstieg zu spielen. Die Domstädter waren indes schon gerettet, hatten aber nur sieben Mann an Bord, sodass sie schnell mit 0:1 zurücklagen. Armin Mikolajewski glich - allerdings mit etwas Hilfe seines Gegners - aus, ehe Vinzenz Mehner eine Punkteteilung erreichte. Hermann Packroff und Andreas Schlag gewannen ihre Spiele, während sich Klaus Bärthel und am Spitzenbrett auch Bernd Rößler geschlagen geben mussten. Im letzten Kampf des Tages holte Holger Reichelt ein Remis zum 4:4-Endstand.
Die dritte Mannschaft der Naumburger hatte in der Bezirksliga eine schwere Aufgabe zu lösen. Als Tabellenvorletzter saß ihr das Abstiegsgespenst im Nacken. Besetzungssorgen machten es gegen den USV Halle IV nicht leichter. Aber auch die Gäste reisten nicht in der besten Besetzung an. Karoly Gabriel holte ein frühes Remis. Nach fast drei Stunden Spielzeit opferte Andreas Kunz einen Bauern, erhielt aber dafür einen hoffnungsvollen Freibauern, der auf die gegnerische Grundlinie zustrebte. Wenig später einigte sich Reiner Ose mit seinem Kontrahenten auf Punkteteilung. Simeon Scharf machte es nicht anders. Dann aber gingen die Naumburger in Führung. Das Bauernopfer von Andreas Kunz reichte aus, dass sein Freibauer das Umwandlungsfeld erreichte und er damit die Partie gewann. Die Freude im NSV-Team währte allerdings nicht lange. Uwe Redlich hatte eine sehr komplizierte Stellung auf dem Brett. Für die Analyse benötigte er zu lange - Niederlage durch Zeitüberschreitung war die Folge. So lautete das Zwischenergebnis nach mehr als vier Stunden 2,5:2,5. Hoffnungsvoll schauten die Gastgeber nun auf Brett acht, wo Uwe Romberg einen Bauern mehr und auch noch die etwas bessere Stellung hatte. Schritt für Schritt verbesserte er seine Position und gewann schließlich die Partie. In den beiden restlichen Begegnungen einigten sich Steffen Kluge und Jens Schmeißer auf Unentschieden, sodass die Naumburger beim Endstand von 4,5:3,5 zwei wichtige Mannschaftspunkte unter Dach und Fach hatten. Mit dem Sieg verbesserten sie sich auf Rang acht (siehe auch Zahlenspiegel), und nun haben sie es am letzten Spieltag in der zentralen Endrunde am 14. April selbst in der Hand, den Klassenerhalt zu sichern.
