Verkehrssicherheit Verkehrssicherheit: Brummifahrer im Rausch

Eckartsberga/BE/AG - Zu einem Großeinsatz - verbunden mit einem Großalarm - wurde jüngst die Freiwillige Feuerwehr Eckartsberga gerufen. Jedoch rückten die Kameraden weder zu einem Brand noch zu einem Verkehrsunfall aus. An diesem Tag galt es, sich mit einem anderen Problem zu beschäftigen: der sinkenden Mitgliederzahl der Wehr. Deshalb wurde nun während einer ungewöhnlichen Aktion jedem der 780 Haushalte in Eckartsberga, Lißdorf und Marienthal ein roter Kunststoffeimer mit der Aufschrift „Löscheimer“ überreicht. Darin befand sich eine Anleitung wie dieser im Brandfall zu verwenden ist, wenn die Feuerwehr aufgrund von Mitgliedermangel nicht mehr ausrücken kann. Als erstes gelte es Ruhe zu bewahren und die Feuerwehr über die Notrufnummer 112 zu kontaktieren. Danach zehn Minuten abwarten und hoffen, dass die Feuerwehr eintrifft. Stellt man dann laut Punkt drei fest, dass die Feuerwehr nicht vor Ort eingetroffen ist, sollte der Löscheimer mit Wasser gefüllt und dem Bekämpfen des Brandes begonnen werden. Sei das Feuer zu groß, solle man die Nachbarn informieren, die auch jeweils einen Eimer erhalten haben, und eine „Eimerkette“ bilden, so wie es in früheren Zeiten üblich war.
Doch hinter der etwas witzig gehaltenen Aktion, die ihren Ursprung in der Feuerwehr Vallstedt-Alvesse (Kreis Peine in Niedersachsen) hat, „steckt ein ernstes Thema“, erläuterte Eckartsbergas Wehrleiter Michael Damm. Denn immer weniger Einwohner engagierten sich ehrenamtlich in der Feuerwehr. Zudem komme noch erschwerend hinzu, dass viele aktive Feuerwehrleute außerhalb des Wohnortes arbeiteten und im Einsatzfall, während der üblichen Arbeitszeit am Tag, nicht zur Verfügung stünden.
Denn entgegen der weit verbreiteten Meinung, in den meisten Gebieten Deutschlands würde es eine Berufsfeuerwehr geben, werde der Brandschutz hauptsächlich durch freiwillige Kräfte sichergestellt. Damm weiter: „Als Freiwillige Feuerwehr Eckartsberga möchten wir mit dieser Werbeaktion die Bewohner wachrütteln und zum Nachdenken anregen, um zukünftig wieder mehr männliche und weibliche Einsatzkräfte in den Reihen der Kameraden begrüßen zu können. Auch die Jugendfeuerwehr und der Feuerwehrverein freuen sich über jedes neue Mitglied.“
Deshalb lädt die Wehr im Rahmen ihrer 125-Jahr-Feier am Sonnabend, 23. Mai, ab 11 Uhr ein zu einem Tag der offenen Tür. Außerdem wird an diesem Tag das jeweils 25-jährige Bestehen des Eckartsbergaer Feuerwehrvereins, der Jugendfeuerwehr und des Feuerwehrchors Roter Hahn gefeiert. „Alle Interessenten sind zum Tag der offenen Tür herzlich willkommen“, so Damm. Dort können sich die Besucher umfangreich über die Arbeit und Aufgaben der Feuerwehr informieren. Das Fest beginnt mit der Begrüßung der Wehren sowie der Gäste und Einwohner. Ab 12 Uhr gibt es dann ein gemeinsames Mittagessen aus der Gulaschkanone sowie Fisch und Deftiges vom Grill. Daran schließen sich ein Fahrzeugkorso durch die Stadt sowie Schauübungen der Jugendwehren und des Technischen Hilfswerkes an. Es folgen ein bunter Familiennachmittag sowie eine Drehleitervorführung und die Darstellung des gesamten Leistungsspektrums der Feuerwehr, um zu zeigen, mit welch großem Engagement die Mitglieder zur Tages- und Nachtzeit ehrenamtlich im Einsatz sind. Ein besonderer Dank geht an die Verbandsgemeinde An der Finne, die Stadt Eckartsberga sowie mehrere Sponsoren, die die Werbeaktion und den Tag der offenen Tür unterstützen.
Weitere Informationen im Internet: www.feuerwehr-eckartsberga.de