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Verein Verein: Übergabe in jüngere Hände

Von albrecht günther 13.07.2015, 07:05
Katrin Drabner aus Berlin ist im Steinmeister Gästehaus keine Unbekannte mehr. Bereits 2013 stellte sie dort ihre Werke aus.
Katrin Drabner aus Berlin ist im Steinmeister Gästehaus keine Unbekannte mehr. Bereits 2013 stellte sie dort ihre Werke aus. Torsten biel Lizenz

Naumburg - Ein Schatten dominiert das Bild. Am Rand ist ein Fuß zu sehen. Er ist Teil der Künstlerin, das Werk in Acryl ein Selbstbildnis. Katrin Drabner mag den Kontrast zwischen Hell und Dunkel, zwischen Licht und Schatten sowie ganz besondere Perspektiven und Strukturen. Nicht immer ist sofort erkennbar, was zu sehen ist. Die aktuelle Ausstellung der Restauratorin und Malerin im Naumburger Gästehaus am Steinmeister fordert deshalb den Betrachter heraus.

Ebenfalls faszinierend: eine Reihe Porträts, wie das von zwei kubanischen Frauen, die sich der Künstlerin auf einer ihrer Reisen als „Models“ präsentiert haben. Oder jener kleine syrische Junge, der sich, mit einem Finger im Mund, etwas ängstlich oder auch schüchtern zeigt. Gleich nebenan: ein Bild eines kleinen Mädchens aus Havanna. „Mit dieser Ausstellung kommen beide Kinder zusammen“, sagt Katrin Drabner. Die 52-jährige Berlinerin ist im Gästehaus keine Unbekannte. Bereits vor zwei Jahren stellte sie ihre Werke unter dem Titel „Cuba-Vista“ aus. Beide Expositionen sind Erinnerungen und Ergebnisse ihrer Reisen, die sie unter anderem nach Kuba, Libanon und Venedig führten. Dabei wandelt die Künstlerin nicht auf ausgetretenen Touristenpfaden. Vielmehr sucht sie den Kontakt zu den Menschen und den Stimmungen im Land. Diese Atmosphäre und Nähe sind ihren Werken deutlich anzumerken, die zudem Beobachtungsgabe beweisen. „Bevor ein Bild entsteht, mache ich meist ein Foto, das dann als Hilfsmittel die Vorlage bildet“, erzählt die studierte Restauratorin, die als berufliche Referenzen bekannte Schlösser wie Babelsberg, Köpenick und Wörlitz nennt und die in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wirkt. Die Malerei sei für sie ein wichtiger Ausgleich zur Arbeit, eine Leidenschaft, die sie pflege, „wenn Zeit bleibt, manchmal auch die Nacht hindurch“, erzählt die Berlinerin weiter.

Die Verbindung zwischen ihr und Naumburg ist Dörte Maria Zedler vom Steinmeister-Gästehaus. Beide haben Restaurierung für Architekturfassung und Wandmalerei in Potsdam studiert. Für die Domstädterin sind die Werke ihrer einstigen Kommilitonin mehr als nur Schmuck an den Wänden. „Die Bilder tragen wesentlich zur besonderen Atmosphäre bei. Ich möchte sie gar nicht mehr hergeben“, bemerkt sie. Bis Oktober kann die Schau täglich zwischen 10 und 18 Uhr besichtigt werden.