Veranstaltungen Veranstaltungen: Heute und morgen Halloween-Partys

naumburg - Wer sich an einem belebten Steinweg oder an gut gefüllten Naumburger Cafés erfreuen kann, sollte das Oktober-Ende samt Feier- und Brückentag nutzen. Denn mit dem Abschluss der Touristensaison wird es ruhig in Naumburg werden. Sehr ruhig.
Ein guter Indikator dafür, dass die Nachsaison begonnen hat, ist der größte Anbieter von Hotelbetten (über 300) in Naumburg - die CK Domstadt Hotels. Nachdem im Vorjahr das „Stadt Aachen“ in den Winterschlaf geschickt worden war, fiel die Wahl nun auf das „Stadt Naumburg“ an der Vogelwiese. Seit 20. Oktober ist es geschlossen. Erst am 11. April 2014, eine Woche vor Ostern, wird es wieder öffnen. „Wir können in der Nachsaison einfach nicht alle unsere drei Häuser füllen“, erklärt Hotelleiter Mario Pretzsch. Die „Alte Schmiede“ und das „Stadt Aachen“ sind vom Winterschlaf hingegen nicht betroffen. Mit der Hauptsaison konnte Pretzsch - wie viele andere Gastronomen und Hoteliers auch - nicht zufrieden sein.
„Wir sind mit dem langen Winter und dem Hochwasser einfach sehr schlecht gestartet“, sagt er. Trotz eines sehr guten Septembers und eines guten Oktobers könne man das nicht mehr aufholen. Pretzsch: „Und nun kommen mit dem November, dem Januar und Februar erst die ganz harten Monate.“
Monate, die auch für die Wirtin Patrizia Forkel sicher sehr schwierig geworden wären. Wären! Denn die kalte Jahreszeit wird Forkel als Betreiberin des „Alt Naumburg“ nicht mehr erleben. Ab morgen wird sie ihre Traditionsgaststätte, Kneipe und Pension am Marienplatz nicht mehr aufschließen. „Ich habe aufgegeben. Mit einem weinenden Auge, aber auch einem lachenden. Denn jeden Abend und jedes Wochenende hinterm Tresen. Damit ist jetzt Schluss.“ Als Grund für die Schließung nennt Forkel die „wirtschaftliche Situation“. Steigende Betriebskosten bei niedrigen Gästezahlen vertrugen sich nicht mit den hohen Kreditraten. Während die Auslastung der Pension gut gewesen sei, habe das Nichtraucherschutzgesetz viele Gäste vergrault. „Auch wurde es immer schwieriger, Personal, vor allem gutes, zu finden“, so Forkel. Sie werde nun wieder als Bürokauffrau arbeiten. Für das „Alt Naumburg“ gebe es Interessenten. Seriöse, wie sie sagt. Ob, wann und unter welchem Namen diese die Gaststätte wieder eröffnen, kann sie freilich nicht sagen.
Während das 1995 von Peter Draht eröffnete „Alt“ jedoch auch sehr gute Zeiten gesehen hat, war anderen Lokalen in Naumburg jüngst nur eine kurze Gastrolle vergönnt. So ist laut der eigenen Facebookseite der erst im Februar eröffnete Techno-Club „Golden Eldorado“ wieder „für immer“ geschlossen. Auch „Stiffs Bar“ in der Salzhofpassage war in diesem Jahr nur einige Monate für seine Gäste ein Platz zum Trinken, Quatschen und Fußballgucken. Nun ist sie geschlossen. Im Gegensatz zu den anderen Kneipen und Clubs der Passage. So bieten das „UBZ (Unten bei Zanke)“ und das „Top Ten“ regelmäßige Partys für alle Nachtschwärmer. Auch im Club „Sparte 13“ wird, wenn auch seltener, getanzt und aufgelegt.
Angesichts der wechselhaften Geschichte mit vielen Ein- und Auszügen in der Salzhofpassage bleibt abzuwarten, wie lange sich jeder Laden hält. Gleiches gilt leider für die im August eröffnete „Shisha Bar Sahara“ Ecke Fischstraße/Lindenring, wo Gästen Shisha-Rauchen, Fußball auf Sky oder auch Bauchtanz geboten wird. Gastronomische Kontinuität herrschte dort zuvor jedoch nicht. Im Gegensatz etwa zum „Köpi“ in der Engelgasse, dem „Kaktus“ in der Marienstraße oder dem „Hackerbräu“ am Steinweg - mittlerweile Institutionen der recht übersichtlichen Naumburger Kneipenszene. Immerhin: Das „Cuba Caliente“ im Rosengarten und die „Taverne zum 11. Gebot“ am Domplatz schicken sich an, zu ebensolchen Institutionen zu werden. Auch, wenn bald der Winter kommt. Und es ruhig wird in Naumburg.
