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Unfall Unfall: Dreijähriger von Traktor überrollt

Von albrecht günther 22.06.2015, 07:28
Kennt Naumburg wie seine Westentasche: Rainer Ossig ist neuer Leiter des Polizeikommissariats in der Domstadt.
Kennt Naumburg wie seine Westentasche: Rainer Ossig ist neuer Leiter des Polizeikommissariats in der Domstadt. Torsten Biel Lizenz

Naumburg - Er kennt Naumburg wie seine Westentasche. Jede Gasse, jeden Platz, jede Ecke. 21 Jahre lang hat Rainer Ossig als Polizist in Naumburg gearbeitet. Nach mehreren Dienstjahren im Revier Mansfeld-Südharz, unter anderem als Leiter Verkehrsdienst und als Sachgebietsleiter bei der Kriminalpolizei, ist er wieder zurück - auf einem neuen Posten. Ossig steht nun dem Naumburger Revierkommissariat als dessen Leiter vor. „Ich freue mich sehr, wieder hier zu sein. Das ist für mich ein Heimspiel. Ich bin damals jede Straße abgelaufen, das vergisst man nicht“, sagt der 52-Jährige schmunzelnd.

Seine Profession wurde ihm dabei nahezu in die Wiege gelegt. Früh war klar, welchen beruflichen Weg er einmal einschlagen wird. Denn schon der Großvater und der Vater waren Polizisten. Der gebürtige Sangerhäuser, der im Harz, in Rottleberode, aufgewachsen ist, ist in der Familie damit die dritte Generation, die im Polizeidienst tätig ist. Während seiner Laufbahn hat er zahlreiche Bereiche absolviert - von der Bereitschafts- und Schutzpolizei bis hin zum Verkehrsdienst und der Kriminalpolizei. Nach Dresden und Halle kam Ossig schließlich das erste Mal nach Naumburg. „Der Liebe wegen“, ergänzt er. Viele Kollegen kennt er von früher. „Sie wissen, was ich von ihnen verlange, fordere ich auch von mir ein“, bemerkt er. Zu seinen prägendsten Erlebnissen zählt die Geiselnahme 2005 in der Naumburger Justizvollzugsanstalt. Damals hatten zwei Häftlinge mehrere Bedienstete in ihre Gewalt gebracht. Ebenfalls war Ossig nach dem tragischen Unfall 2006 an der Schleuse Laucha an Ort und Stelle, als fünf Jugendliche ihr Leben ließen. Er habe einen Sohn, der damals in dem Alter der Opfer gewesen war. Die Identifizierung sei deshalb für ihn erschreckend gewesen, erzählt der Polizeihauptkommissar. Der bewaffnete Überfall auf die Sparkassen-Filiale im Flemminger Weg gehört ebenso zu den besonders Ereignissen, mit denen er als Polizist konfrontiert war.

Nun ist er dabei, sich in sein neues Amt hineinzuarbeiten. Viel Schreibtischarbeit bedeutet das. „Ich kontrolliere jede Anzeige, die hereinkommt“, erklärt er. Zum Hussiten-Kirschfest in der kommenden Woche wird er den Polizeieinsatz leiten. Der neue Chef des Kommissariats und damit der beiden Streifenbereiche Naumburg und Nebra versteht sich auch als Bindeglied zwischen den Behörden - zwischen der Polizei und den Ordnungsämtern der Städte und Gemeinden. Gegen die Sorgen der Bevölkerung und den oft zu hörenden Vorwurf, die Beamten seien wenig präsent, will er angehen: „Wir müssen zeigen, dass wir da sind. Gute Erfahrungen haben wir bisher mit den Kontaktbeamten gemacht. Im Gegenzug sind wir allerdings auch auf die Hilfe und Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Im Ernstfall lieber einmal mehr bei uns anrufen.“ Berührungsängste sollen Bürger dabei nicht empfinden, versichert Ossig. Schon Kindern soll diese Furcht genommen werden, wenn sie unter anderem die Dienststelle besuchen. Das sind für den Polizeihauptkommissar dann schon mal die heiteren Szenen im Berufsalltag.

Trotz seiner Leidenschaft für den Beruf sei er kein 24-Stunden-Polizist und rund um die Uhr mit den Gedanken beim Dienst. Sein privates Umfeld, Familie, Freunde und der Hund, ein Beagle, helfen, abzuschalten. Im Urlaub pflegt er eine spezielle Passion: das Schlauchboot-Fahren, so auf der Adria. Auch ein 38-jähriges Sharp-Radio, das im Büro weiterhin seine Dienste tut, ist Ausdruck für den Menschen Rainer Ossig. Und nicht nur das: Den Klosterhäseler begleitet stets ein Schutzengel am Innenspiegel seines Autos, der auf ihn aufpasst.