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Umzug Umzug: Farbige Bilder, launige Sprüche

Von Gerd Stöckel 15.09.2014, 07:28
Kreisläuferin Kathrin Bonsa trug mit guten Aktionen zum gelungenen Saisonstart der HCB-Damen in der Oberliga bei.
Kreisläuferin Kathrin Bonsa trug mit guten Aktionen zum gelungenen Saisonstart der HCB-Damen in der Oberliga bei. Torsten Biel Lizenz

Naumburg - Ob der 26:21-Auftaktsieg der HCB-Frauen gegen das etablierte Oberliga-Team des SV Koweg Görlitz ein überraschender gewesen ist, wird sich noch zeigen müssen. Schließlich wussten die Burgenländerinnen vor dem Saisonstart überhaupt nicht, welche Rolle sie in dieser für sie völlig neuen Spielklasse spielen können. Und ob das 35:35 der HCB-Männer im zweiten Teil des Auftaktprogramms am Sonnabend im Naumburger „Euroville“ gegen Aufsteiger HSG Werratal 05 ein ähnlich überraschendes Ergebnis war, ist ebenso unklar. Schließlich zeigten die cleveren Thüringer, die einige Spieler mit Zweit- und Drittliga-Erfahrung in ihren Reihen haben, eine starke Leistung, mit der sie sich den Punktgewinn verdienten.

Kreisläuferin Bonsa bricht den Bann

Dass es im „Euroville“ bei der offiziellen Saisoneröffnung des Mitteldeutschen Handballverbandes laut werden würde, hatte HCB-Präsident Uwe Gering im Vorfeld ja angekündigt (wir berichteten). Was die unermüdlichen Trommler des Clubs um Ronny Gallinat, Schlagzeuger Robin Rauner von der Prittitzer Band „Barfuß“ und Beatboxer Marcel Veit dann aber stundenlang leisteten, war allererste Sahne.

Der stimmungsvolle Rahmen war also bereitet, und die Burgenländerinnen fügten sich mit einer ausgezeichneten Leistung nahtlos ein. Zwar gerieten sie bereits nach 18 Sekunden in Rückstand, und der zweite Gegentreffer ließ auch nicht lange auf sich warten. Aber als die routinierte Kreisläuferin Kathrin Bonsa zum 1:2 verkürzte, war der Bann gebrochen. Die Zuschauer sahen nun eine absolut ausgeglichene Partie, in der Anja Flödl und Luisa Hofmeister klug Regie führten, sich Torhüterin Franziska Keler im Spielverlauf steigerte, Elisabeth Sorge eine sichere Siebenmeter-Werferin war und sich Luise Ganske – erst auf Rechts- dann auf Linksaußen – treffsicher zeigte.

Zur Pause lagen die Gastgeberinnen mit 11:10 vorn. Zwar drehten die Sachsen das Ergebnis nach einem Zwischenspurt zum 12:15, doch leistete sich das Koweg-Team dann zu viele technische Fehler, so dass der HCB das Blatt wieder wenden konnten. Auch der Schachzug von Trainer Steffen Baumgart, Jessica Stiskall von Linksaußen in den Rückraum zu beordern, zahlte sich voll aus. Stiskall, die zuvor von der Außenposition Pech im Abschluss gehabt hatte, rackerte nicht nur weiter in der Abwehr, sondern avancierte nun mit sieben Treffern zur besten Werferin ihres Team.

Einen nervösen Saisonstart legten anschließend die Männer des HC Burgenland gegen Werratal hin. Zwar spielten sie ihre Angriffe oft gut aus, doch dann vergaben sie hundertprozentige Chancen gleich reihenweise. Höhepunkt der ersten Halbzeit war der Treffer von Kenny Dober zum 15:15-Pausenstand. Die Zeit war bereits abgelaufen, als Dober, der ja nicht gerade zu den Größten seines Teams gehört, aus schier unmöglicher Position den noch ausstehenden Freiwurf spektakulär verwandelte – links um die Mauer herum, wobei er noch den starken Keeper der Werrataler tunnelte.

Glückloser Harseim rettet Punkt

Nach Wiederbeginn brachte den Schützlingen von Ines Seidler auch eine zwischenzeitliche 20:17-Führung nicht die erhoffte Sicherheit. Sie ließen immer wieder Anspiele des ungarischen Regisseurs der Gäste, Peter Kerkapoly, der erst kurz vor Saisonbeginn verpflichtet worden war, zu. Und diese Anspiele führten in den meisten Fällen auch zu Torerfolgen. Am Ende konnten die Hausherren mit dem einen Punkt zufrieden sein.

Ironie des Schicksals: Ausgerechnet Keeper Stephan Harseim, der zuvor kaum eine Hand an den Ball bekommen hatte, rettete dem HCB in doppelter Unterzahl (Dober und Marcel Kilz saßen Zeitstrafen ab) Sekunden vor Schluss mit einer seiner wenigen Paraden das Remis.

Weil Thomas Drese urlaubsbedingt fehlte, hatte Ines Seidler allerdings auch keine echte Alternative auf der Bank. „Unser Team muss sich vor allem die schwache Chancenverwertung ankreiden lassen und dass es sich Mitte der zweiten Halbzeit in der Abwehr zehn Minuten lang eine komplette Auszeit genommen hat“, sagte die Trainerin, die andererseits Rechtsaußen Tobias Ufer für seine couragierte Leistung lobte.

Für Stimmung war am Sonnabend im Euroville gesorgt.
Für Stimmung war am Sonnabend im Euroville gesorgt.
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Kenny Dober gleicht mit dem Pausenpfiff spektakulär per Freiwurf aus.
Kenny Dober gleicht mit dem Pausenpfiff spektakulär per Freiwurf aus.
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