Tischler mit Liebe zu Afrika
SCHÖNBURG. - Bald nach Eröffnung seiner ersten Ausstellung im Glaspavillon auf der Schönburg ist Carsten Schönherr nach Afrika geflogen. Für fünf Wochen nach Namibia. Der Schwarze Kontinent lässt den Possenhainer Tischler nicht mehr los. In den letzten fünf Jahren weilte er mehrfach in afrikanischen Ländern.
In Tansania half er beim Bau einer Ferienanlage, in Namibia war es eine Ferienloge, die er mit errichtete. Was ihn neben der Weite der Landschaft und der natürlichen Heiterkeit der Menschen fasziniert, ist das handwerkliche Geschick, aus der Einfachheit heraus geniale Lösungen zu finden. "Da gibt es neben der Säge allenfalls noch ein Stecheisen", beschreibt er die technische Ausrüstung. Schönherr bringt seine Handwerkspraktiken ein und führt Einheimische an die Holzbearbeitung heran, so dass sie vor Ort ihren Lebensunterhalt bestreiten können.
Seit 16 Jahren ist der 34-Jährige mit Leib und Seele Tischler. Seit 2006 betreibt er in Possenhain ein kleines erfolgreiches Unternehmen. "Schönherr richtet's schön her", hat er als Motto über den Eingang zu seiner Holzwerkstatt gesetzt. Tore aus massivem Holz, für Hof, Garage und Haus sind in den letzten Jahren im Auftrag entstanden, auch Überdachungen, Treppen und Dachstühle.
Der Ausbau eines großen Dachbodens zu Wohnräumen mit Inneneinrichtung ist ein besonderes Referenzobjekt des jungen Handwerkers, der sich zunehmend dem Möbeldesign zuwendet. In der Schönburger Ausstellung zeigt der kreative Tischler Stehlampen, Blumenübertöpfe, Rahmen für Bilder und Spiegel, aber auch Weinregale, die seine afrikanischen Impressionen wiedergeben: Naturnähe in der Verarbeitung der Hölzer, gezapfte Verbindungen, Stücke, die durch ihre Schlichtheit bestechen.
Schönherr zu seinen Kreationen: "Diese Möbel im afrikanischen Stil sind das Ergebnis meiner Erfahrungen und Eindrücke, die ich während meiner Reisen nach Afrika gesammelt habe. Für mich war es wichtig, diese Eindrücke auch kreativ in greifbare Formen zu verwandeln." Jedes einzelne Möbelstück ist ein Unikat und wird individuell auf Anfrage angefertigt. Carsten Schönherr will weg von Schablonenarbeit. "Wenn ich morgens anfange, freue ich mich, wenn am Abend etwas Schönes herauskommt."