SPORTLERBALL "SPORTLERBALL: Vom Neoprenanzug ins ""kleine Schwarze"""
FREYBURG. - Das stimmungsvolle Ambiente des Lichthofes, die Mitarbeiter der Rotkäppchen-Sektkellerei als nette Gastgeber, ein minutiös eingehaltener Zeitplan, so dass alle rechtzeitig am Büfett waren, immer eine volle Tanzfläche zu den Klängen von "Jana - Zilli und Kühn", Party bis weit nach Mitternacht. Der Ball war tatsächlich die erhoffte Krönung der 2010er-Umfrage im Burgenlandkreis. Diese hatte mit den Tischtennis-Assen und den E-Junioren-Kickern gleich zwei Sieger aus Freyburg gefunden. Was Jahnstadt-Bürgermeister Udo Mänicke gleich mehrfach begeistert auf die Bühne springen und Sportlerwahl-Schirmherr Harri Reiche sagen ließ: "Hoffentlich denkt hier niemand, dass das nicht mit rechten Dingen zugegangen ist."
Erstmals siegreiches Bruderpaar
Ist es aber, Herr Landrat! In der Unstrut-Finne-Region waren die sportbegeisterten Menschen keineswegs wahlmüde; da wurde vielmehr eine Allianz geschmiedet, die den beiden nominierten Freyburger Teams sowie dem Motocross-Piloten Tim Apolle aus Billroda zum Sieg verhalfen. Und diese Allianz brachte zudem ein Novum in der Umfrage-Geschichte: Erstmals siegten zwei Geschwister im gleichen Jahr in unterschiedlichen Kategorien und Sportarten, denn Tims Bruder Leo Apolle gehörte zum E-Jugend-Team des FC RSK, das 2010 Vizelandesmeister im Hallenfußball geworden war.
"Das geht, weil sie sportliche Gene haben und weil die ganze Familie dahintersteht", erklärt Mutter Elvi Apolle stolz. Zwei so unterschiedliche wie zeitintensive Hobbys unter einen Hut zu bringen, sei die große Kunst. Vater Steffen Hornik, der in Billroda das Fachgeschäft Zweiradsport Hornik betreibt, kümmert sich vorwiegend um die Karriere des Motocross-Piloten Tim, der 2010 die Deutsche Jugend-Cross-Country-Meisterschaft in der 85-Kubikzentimeter-Klasse gewann, während Mutter Elvi nach eigener Aussage der "Mannschaftssportart-Typ" ist und den Bereich Fußball in der Familie Apolle / Hornik abdeckt. Am Sonntag war die frühere aktive Kickerin des Wohlmirstedter SV schon wieder mit dem Nebraer Stützpunkt, in dem der zehnjährige Leo trainiert, unterwegs zum Turnier in Braunsbedra, wo das Team Platz drei belegte.
Dass sich sportliche Erfolge wie die der Apolle-Brüder doppelt lohnen, zeigte wieder mal der Sportlerball. Dort standen die geehrten Athleten nicht nur zu Recht im Rampenlicht. Die Erstplatzierten erhielten neben Pokalen, Urkunden und Blumen auch 500 (Mannschaften) und 250 Euro (Nachwuchs) für den Sieg beziehungsweise Gutscheine vom Sportgeschäft F.C.Röder über 100 (Zweitplatzierte) und 50 Euro (Dritte).
Slalomkanutin Erste auf Tanzfläche
So auch Katy Wagner, die das Gefühl, auf der großen Lichthof-Bühne zu stehen, schon kennt. Vor zwei Jahren war sie, damals noch im Nachwuchsbereich, Sieger mit der Mannschaft des KV Zeitz und Zweite der Einzelwertung geworden. Inzwischen ist die Slalomkanutin vom KC Schönburg zu den Erwachsenen aufgestiegen, und prompt landete die zweifache Landesmeisterin und Ostdeutsche Vizemeisterin sowie Dritte der nationalen Titelkämpfe wieder auf dem Silberrang. "Ich tanze sehr gerne und war mit meiner Mutter Gaby die Erste auf der Tanzfläche", erzählte die 19-Jährige, die gern mal den Neoprenanzug gegen das "kleine Schwarze" tauscht. Am Sonntag war aber schon wieder Training im eiskalten Wildwasser angesagt, schließlich findet nächste Woche in Markkleeberg bei Leipzig der erste internationale Wettkampf des Jahres statt.
Auf internationalem Parkett kennt sich auch Robert Maaser aus. Der Rhönrad-Weltmeister, der als Halbfinalist der RTL-Sendung "Supertalent" für Furore sorgte, bezeichnet sich selbst "als ein Crossoverartist, der ständig neue Herausforderungen sucht" und dessen Darbietungen "ein Zusammenspiel aus Kraft, Eleganz, Kreativität und Leidenschaft auf höchstem artistischen Niveau" sind. Dass das keineswegs übertrieben ist, zeigte Maaser in zwei spektakulären Showteilen: sowohl mit dem Rhönrad (in das sich später der Zeitzer Faustballer Christopher Schmidt wagte) als auch mit dessen "einreifiger" Variante, dem Cyr. Das Publikum in Freyburg war total begeistert. Die Messlatte liegt hoch, wollen die Sportlerball-Organisatoren von Kreissportbund, Tageblatt und MZ im kommenden Jahr ein ähnlich attraktives Programm auf die Lichthof-Bühne bringen.