Wirtschaft Rotkäppchen packt erneut 1,2 Milliarden
Umsatz bleibt im Jahr 2021 stabil. Geschäftsführung kündigt höhere Preise an.

Freyburg - Trotz der Pandemie mit ihren vielfältigen Folgen haben die Rotkäppchen-Mumm-Sektkellereien im Geschäftsjahr 2021 den Umsatz verstetigen können. Erneut verzeichnet das Traditionsunternehmen einen Umsatz in Höhe von 1,2 Milliarden Euro. Absatzzahlen in Flaschen nannte das Unternehmen nicht. „Es war kein einfaches, sondern ein herausforderndes Jahr“, sagte Christof Queisser, Vorsitzender der Geschäftsführung, während der traditionellen Bilanz-Pressekonferenz, die wie im vergangenen Jahr digital stattfand und aus dem historischen Lichthof in Freyburg geschaltet wurde.
Unberechenbarer Markt
Hohe Energie- und Rohstoffpreise, ein geändertes Konsumverhalten sowie Veränderungen in der Gastronomie, im Einzelhandel und im Online-Geschäft schlagen sich in einer sprunghaften Marktsituation nieder. „Es ist ein ständiges Auf und Ab“, so Queisser. Als Fundament des Erfolgs nannte der Rotkäppchen-Mumm-Chef das Vertrauen in die Marke. „Rotkäppchen bleibt die Nummer eins beim Sekt. Er ist in Deutschland die Marke mit den meisten Fans“, so Queisser. Der Bereich Sekt & Co. mit 558 Millionen Euro machte denn auch den höchsten Umsatzanteil der drei Geschäftsfelder aus, gefolgt von Spirituosen (386 Millionen Euro) und Wein (255 Millionen Euro).

Hohe Zuwächse von mehr als 20 Prozent verzeichnet das Unternehmen vor allem im Online-Geschäft. Insgesamt wurden im vergangenen Geschäftsjahr 14,6 Millionen Euro investiert. Der größte Anteil floss mit 4,5 Millionen Euro in den hiesigen Standort in Freyburg; übertroffen nur von den Ausgaben des Unternehmens für die Digitalisierung. Neben dem neuen Besucherzentrum - die sogenannte Markenwelt soll 2023 eröffnet werden - seien kleinere Vorhaben vor Ort umgesetzt worden, für mehr Effizienz und Effektivität, berichtete Mike Eberle, Mitglied der Geschäftsleitung.
Auf die Schiene
Die Sektkellereien befinden sich in einem „Prozess der Transformation“, der von der Pandemie beschleunigt wurde, so Queisser. „Es wird kein Zurück in Vor-Pandemie-Zeiten geben“, so der Rotkäppchen-Mumm-Chef. Dazu zählt auch, Transporte von Wein und Glas von der Straße auf die Schiene zu verlegen, um Lieferketten zu sichern. Liege der Schienen-Anteil im Unternehmen allgemein bei 80 Prozent, seien es speziell bei Freyburg bereits 95 Prozent, so Eberle. Als Gründe nannte er die längeren Rohstoff-Wege aus Europa und die Nähe zum Leipziger Lkw-Terminal der Bahn.
Wegen der Rohstoffknappheit und gestiegener Energiepreise rechnet Christof Queisser mit höheren Preisen bei den Produkten des Hauses. Außerdem sei die Verfügbarkeit nicht mehr planbar.