Roßmann verehrt Nietzsche
Naumburg/HH. - In einem Interview mit Tagblatt / MZ-Redakteurin Helga Heilig gibt Dirk Roßmann Auskunft, wie wann und warum er zu Nietzsche und seinen Werken kam.
Warum wurden Sie Zustifter der Nietzsche-Stiftung?
Dirk Roßmann: Weil mich Friedrich Nietzsche schon in meiner Jugend sehr beeindruckt hatte. Auch ohne das Fundament von Freuds Psychoanalyse hat Nietzsche Zugang zur Komplexität der menschlichen Seele gehabt wie kein Philosoph vor ihm. Friedrich Nietzsche zählt zu den Denkern, aus denen ich Erkenntnisse für meine Weltsicht gewann.
Kennen Sie die Stadt Naumburg / Saale, das Nietzsche-Haus und das Nietzsche-Dokumentationszentrum bereits?
Roßmann: Ich war noch nicht in Naumburg, aber ich kenne das Nietzsche-Archiv in Weimar.
Welche Werke von Friedrich Nietzsche haben Sie gelesen?
Roßmann: Spontan fallen mir "Die fröhliche Wissenschaft" und "Also sprach Zarathustra" sowie seine Autobiografie "Ecce Homo" ein.
Was hat Sie in Friedrich Nietzsches Werken am meisten beeindruckt und warum?
Roßmann: Nietzsche spricht in "Also sprach Zarathustra" von der Verwandlung des Geistes bis hin zum Kind und wählt in diesem Zusammenhang das Bild eines von sich aus rollenden Rades. Schon hier nimmt er Erkenntnisse der modernen Entwicklungspsychologie voraus.
Wann sind Sie auf Nietzsche gestoßen und wieso?
Roßmann: Sie werden lachen: Ich habe als Jugendlicher nur die Volksschule besucht. Aber mit 14 Jahren entdeckte ich Arthur Schopenhauers "Die Welt als Wille und Vorstellung" im Bücherschrank meiner Eltern. Schopenhauer weckte damals mein Interesse an der Philosophie, und damit war der Weg zu Friedrich Nietzsche auch nicht mehr weit.