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Handball-Oberliga Plötzlich Tabellenführer: HCB-Frauen lösen Görlitz an der Spitze ab

Coach Baumgart lobt Abwehrarbeit der Burgenländerinnen. Zweite Männermannschaft verliert in Calbe.

Von Torsten Kühl 13.03.2023, 09:54
Lea Guderian (l.) - hier in der Vorwoche im Heimspiel gegen Altenburg - erzielte  in Görlitz sechs Tore für die Oberliga-Frauen des HCB.
Lea Guderian (l.) - hier in der Vorwoche im Heimspiel gegen Altenburg - erzielte in Görlitz sechs Tore für die Oberliga-Frauen des HCB. (Foto: Nicky Hellfritzsch)

Görlitz/Calbe - Seinen zweiten Sieg innerhalb von sechs Tagen konnte jetzt Steffen Baumgart mit den Oberliga-Handballerinnen des HC Burgenland einfahren, nachdem er das Traineramt von Sascha Meiner übernommen hatte (Tageblatt/MZ berichtete). Dem haushohen 33:12-Heimerfolg gegen Aufbau Altenburg ließen die HCB-Frauen am Samstagabend ein weiteres Ausrufezeichen folgen: Sie gewannen mit 27:22 beim bisherigen Tabellenführer Görlitzer HC und übernahmen damit - nicht nur für eine Nacht, weil der BSV Zwickau II sein Spiel am Sonntag bei der Reserve des HC Leipzig absagte - selbst die Spitzenposition.

Gute Aussichten im Titelkampf

„Ich habe es selten erlebt, dass eine Mannschaft so professionell und nur mit ganz leichten Abweichungen einen Matchplan umsetzt. Dabei hilft es uns allerdings auch, dass wir jetzt mehr Erfahrung im Team haben“, lobte der Coach seine Schützlinge. Besonders die Abwehrarbeit bekam von Baumgart eine Eins mit Sternchen. „Nur 22 Gegentore beim Tabellenführer zu kassieren, ist an sich schon stark. Wir haben aber hinten nicht nur sicher gestanden und auf solide Torhüterleistungen bauen können, sondern haben mit einem exzellenten Rückzugsverhalten den Görlitzerinnen bei ihren Tempogegenstößen so manches Mal den Ball abgejagt“, freute sich Steffen Baumgart über die Defensivleistung seines Teams.

Aber auch im Angriff sah der HCB-Trainer mehrere Lichtblicke neben der erneut besten Werferin Julia Pöschel, die zehn Treffer beisteuerte: „Im Rückraum hat da Sandra Kube überzeugt und Jasmin Heinz so etwas wie eine Wiederauferstehung gefeiert.“ Heinz sei, nachdem sie vor der Pause nur kurz in der Abwehr gespielt hatte, „in der zweiten Halbzeit von der Bank gekommen und hat uns mit zwei ganz wichtigen Treffern in der Crunch Time, als Görlitz auf ein Tor herangekommen war, endgültig auf die Siegerstraße gebracht“. Man sei auf sie, nicht zuletzt nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Top-Scorerin Justine Schmitz, im linken Rückraum angewiesen.

Dieser Sieg mit fünf Toren Vorsprung erhält für die Burgenländerinnen noch zusätzlichen Wert, denn nach der 29:32-Hinspielniederlage haben sie damit das direkte Duell mit Görlitz für sich entschieden. Das könnte im Titelkampf noch zum Zünglein an der Waage werden, denn bei Punktgleichheit zählt im Endklassement nicht zuerst das Torverhältnis, sondern der direkte Vergleich. Dasselbe gilt für das Duell mit Drittliga-Absteiger Chemnitz, der das Hinspiel wegen Nichtantritts am „grünen Tisch“ verloren hat; damit geht auch dieser Vergleich - unabhängig davon, wie das Rückspiel ausgeht - an das Baumgart-Team. In der „Verlosung“ ist freilich auch noch die Bundesliga-Reserve des BSV Sachsen Zwickau. Dort hatte der HCB in der Hinrunde mit 32:34 verloren. Der Rückkampf findet am letzten Spieltag am 7. Mai in Plotha statt. Das könnte ein dramatisches Saisonfinale werden.

Mitteldeutsche Oberliga, Frauen: Görlitzer HC - HC Burgenland 22:27 (13:16). HCB: Wiebke Detjen, Kira Barth; Linda Uhlig, Julia Pöschel 10, Marie Knappe 1, Juliana Maul 4, Sandra Kube 2, Lea Guderian 6/2, Jasmin Heinz 2, Theresa Hähnel, Carmen Ringler 2, Celine Knorr - Siebenmeter: Görlitz 3/3, HCB 3/2; Zeitstrafen: Görlitz 6, HCB 3.

Deibicht-Team fällt zurück

Die zweite Männermannschaft der Burgenländer musste am Samstagabend in der Sachsen-Anhalt-Liga beim Tabellendritten TSG Calbe die befürchtete Niederlage (22:31) hinnehmen. Allerdings hielten die Gäste, die - neben anderen - auf Tim Kurrat verzichten mussten, bis in die zweite Halbzeit super mit. Nach einem Treffer von Marcus Födisch lagen sie in der 42. Minute sogar noch mit 18:17 vorn, ehe der Favorit das Blatt wendete. Die Schützlinge von Spielertrainer Marcus Deibicht fielen damit auf den vorletzten Tabellenplatz zurück, weil Mitkonkurrent HG Köthen II mit 31:27 bei Lok Schönebeck, dem nächsten Gegner der HCB-Reserve, siegte.

Sachsen-Anhalt-Liga, Männer: TSG Calbe - Burgenland II 31:22 (14:13). HCB II: Jakob Aumann, Max Knoblauch; Marcus Deibicht, Laurenz Kröber 6, Marcus Födisch 1, Eric Emmerich 3, Lucas Haucke 5, Tom-Erik Röhrborn 1, Stephan Fichtner 2/1, Paul Zänker 3, Martin Tillmann 1, Jonas Hassenmeier - Siebenmeter: Calbe 4/4, HCB II 2/1; Zeitstrafen: Calbe 2, HCB II 3.