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Personalien Personalien: Einsatz gewürdigt

01.10.2013, 07:34
Zum Segeln gehört Teamarbeit: Freunde schieben die Teilnehmer zum Start. Im Cockpit: der spätere Sieger Soufian El Allouki.
Zum Segeln gehört Teamarbeit: Freunde schieben die Teilnehmer zum Start. Im Cockpit: der spätere Sieger Soufian El Allouki. Speck Lizenz

Laucha - Da waren sich alle einig: Das sind Superbedingungen. „Ein besseres Wetter gibt es nicht. Alles stimmt, der Wind ohne Böen, Sonnenschein, lockere Bewölkung“, freute sich Stephan Olessak, Leiter des Hauses der Luftsportjugend in Laucha. Das war an drei Tagen des Wochenendes Ausrichter des 29. Bundesvergleichsfliegen im Segelflug. Das ist der erste große bundesweite Wettbewerb der jungen Flugschüler und Inhaber von Jungscheinen im Alter bis 21 Jahre. Alle 16 Bundesländer hatten ihre drei besten Piloten geschickt, unter den 48 Aktiven drei Pilotinnen.

Zaungästen aus der Region bot sich ein buntes Bild auf dem Flugfeld: In Reih und Glied aufgestellte Segelflugzeuge, dazwischen viele junge Menschen. Alle Teilnehmer hatten ihre Landesfahnen mitgebracht und ließen sie stolz im Winde flattern oder hatten sie umgehängt wie ein Cape. Mit den Aktiven waren Betreuer und zahlreiche Fans der Clubs mit nach Laucha gekommen - insgesamt über 200 Männer und Frauen. Flugbetrieb herrschte von früh sechs Uhr bis zum Sonnenuntergang. Im Abstand von zwei Minuten starteten die Flieger, auf Höhe gebracht mit der Winde. Oben waren die Piloten dann auf ihr Können allein angewiesen. „Drei Wertungsflüge hat jeder zu absolvieren“, erläuterte Flugleiterin Tatjana Ochs, die die Starts freigab. Dazu gehörten eine Platzrunde mit verschiedenen Übungsteilen, der Einstieg in die Thermik, Seitengleitflug und Ziellandung. Eine Jury aus zehn Fluglehrern wertete die Leistungen. „Die in diesem Jahr erfreulich sind“, wie Heinrich Cordes vom Bundesjugendvorstand feststellte. Immerhin war er bei 18 Bundesjugendvergleichsfliegen dabei. Der Lauchaer Flugplatz mit seinem 85 Hektar großen Gelände ohne Begrenzungen und die Hanglage zum Unstruttal, das seien die besten Bedingungen für derartige Wettkämpfe, schwärmte der Experte. Dessen Urteil über den jüngsten Wettbewerb teilte auch Markus Neumeister, der erste Vorsitzende des Interessenvereins Haus der Luftsportjugend, der gemeinsam mit Bundesjugendleiter Matthias Müller und Lauchas Bürgermeister Michael Bilstein 47 Piloten mit Medaillen und Urkunden für erfolgreiche Teilnahme auszeichnen konnte. Nur einer erfüllte die Bedingungen nicht.

Für die drei Besten gab es Pokale. Auf den ersten Platz kam Soufian El Allouki aus Bremen vor Sascha Stüber aus Rheinland-Pfalz und Johann Schrape aus Bremen. Die drei Teilnehmer aus Sachsen-Anhalt belegten die Plätze 40, 43 und 46. Die Bremer hatten auch in der Landeswertung die Nase vorn und kamen vor Rheinland-Pfalz und Hessen auf die Spitzenplätze.

Kritik gab es aber auch von den Ausrichtern. Die bezog sich auf den Deutschen Aero-Club und seine mangelhafte Unterstützung der Jugendarbeit. Da habe es keine Unterstützung für das Bundesjugendvergleichsfliegen gegeben. Die Verantwortlichen der Bundesjugendarbeit mutmaßen, dass sich der Club von der Jugendarbeit verabschieden wolle. „Wenn der Aero-Club die Basisarbeit einstellt, haben wir alle verloren, und Veranstaltungen wie das Vergleichsfliegen könnten nicht mehr durchgeführt werden“, mahnte Markus Neumeister an.

Informationen zum Haus der Luftsportjugend unter www.hdlsj.de