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1,5 Millionen Euro werden investiert Perle erhält noch mehr Glanz - Umfangreiche Sanierung des Freibads Nebra steht bevor

Das Freibad in Nebra ist kürzlich zum drittschönsten in Deutschland gekürt worden. Mehrere Erneuerungsmaßnahmen stehen künftig an. Der Kreis hat die Baugenehmigungen erteilt. Was die Ziele sind und worauf sich die Besucher einstellen müssen.

Von Constanze Matthes Aktualisiert: 02.08.2024, 17:10
Im Nebraer  Freibad werden demnächst umfangreiche Sanierungsmaßnahmen beginnen. Der Badebetrieb wird aufrechterhalten.
Im Nebraer Freibad werden demnächst umfangreiche Sanierungsmaßnahmen beginnen. Der Badebetrieb wird aufrechterhalten. (Foto: Torsten Biel)

Nebra - Sogar bei Sauwetter bleiben sie nicht aus. „Wir haben täglich Stammschwimmer, egal wie es ist. Wir haben gerade geöffnet und einige sind schon da“, erzählt Marco Drese, Betriebsleiter des Schwimmbades in Nebra, am Freitagvormittag, als es Bindfäden regnet. Auch im nächsten Jahr wird das wohl nicht anders sein – trotz einer umfangreichen Sanierung.

„Es wird kleine Einschränkungen geben, aber das Bad wird geöffnet bleiben“, blickt Martin Kaufmann voraus. Der Mitarbeiter im Bauamt der Verbandsgemeinde (VG) Unstruttal hat einen Aktenordner vor sich auf dem Tisch liegen. „Es wird eines der großen Bau-Projekte“, sagt Kaumann.

Nicht nur die Investitionssumme in Höhe von anderthalb Millionen Euro brutto verdeutlicht das ganze Ausmaß. Allein zehn Maßnahmen gilt es, in gut zwei Jahren umzusetzen, die mehrere Ziele bündelt. Der Komfort für die Besucher wird mit neuen Umkleidebereichen und Duschen verbessert. Das Objekt wird behindertengerechter, eine Rampe zum Kinderbecken wird errichtet. Umfangreiche technische Maßnahmen sollen die Energieeffizienz und Wasserqualität verbessern. Eine Anlage soll künftig den Eisengehalt des Wassers, das über einen Brunnen gewonnen wird, reduzieren. Sowohl die Brunnenpumpe als auch die Pumpentechnik des Schwimmbeckens und der Attraktionen wird erneuert. Mehrere Solaranlagen – so auf den Sozial-, Schwimmmeister- und Technikgebäuden – sind geplant. An den Becken selbst werden keine Änderungen vorgenommen, allerdings soll die Oberfläche der großen Wasserrutsche saniert werden.

Erster Fördermittelvorbescheid kam bereits 2021

Die drei erforderlichen Baugenehmigungen sind bereits beim Burgenlandkreis gestellt und auch schon bewilligt worden. Der finale Zuwendungsbescheid wird im August erwartet, der Großteil der Investitionssumme stammt aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“, bereits Anfang November 2021 gab es einen Vorbescheid. Vom Bund kommen 963.900 Euro brutto an Fördermitteln, die Verbandsgemeinde, seit 2011 Träger des Bades, stemmt Eigenmittel von knapp 558.200 Euro. Der VG-Rat hatte sich stets zu dem Vorhaben bekannt. Jedes Jahr stellt die VG Mittel in Höhe von mindestens 30.000 Euro, oft auch mehr für Erneuerungsmaßnahmen in den Haushalt ein.

Wir mussten einen langwierigen, aufwendigen Weg mit viel Planungsarbeit gehen.

Martin Kaufmann, Mitarbeiter des Bauamtes

Rund drei Jahre sind seit der damaligen Antragstellung vergangen. Ein Zeitraum, der wieder einmal den immensen bürokratischen Aufwand aufzeigt. „Wir mussten einen langwierigen, aufwendigen Weg mit viel Planungsarbeit gehen. Wir sind aber dennoch froh, dass die Fördermittel zur Verfügung gestellt werden und wir das Schwimmbad noch schöner und attraktiver gestalten können“, sagt Kaufmann. Einer dieser zusätzlichen Schritte stellte die Prüfung der Planungsunterlagen durch die Fachaufsicht Bundesbau dar, die beim Landesfinanzministerium in Magdeburg angesiedelt ist und im Juli nunmehr grünes Licht gab. Für die Planungen zeichnet das Querfurter Büro Roßmann und Doleschal verantwortlich, die Unterlagen waren im Februar bei der Fachaufsicht eingereicht worden. Unterstützt wird die Verbandsgemeinde zudem vom Projektbüro Jülich mit Sitz in der gleichnamigen Stadt in Nordrhein-Westfalen und weiteren Standorten in Berlin, Bonn und Rostock. Nach dem finalen Zuwendungsbescheid sollen die Ausschreibungen der Bauleistungen erfolgen – dann in Blöcken, um es für Baufirmen attraktiver zu machen, wie Kaufmann erklärt.

Bis Mitte September geöffnet

Der Baubeginn soll je nach Witterung spätestens im kommenden Jahr geschehen. Die Hauptarbeiten beispielsweise an Sozial- und Schwimmmeistergebäude sind außerhalb des Saisonbetriebes geplant. Das Vorhaben soll sich bis ins Jahr 2026 erstrecken.

Die aktuelle Saison schätzt Betriebsleiter Marco Drese als durchwachsen ein. Aber die Badezeit sei noch längst nicht vorbei. Bis Mitte September, je nach Witterung, bleiben die Tore des Freibades, das jüngst zum drittschönsten Bad gekürt wurde, geöffnet.