Handball Noch eine freie Planstelle bei Drittliga-Aufsteiger HCB
Wer kommt, wer geht bei den Burgenländern? Präsident Uwe Gering blickt auf den künftigen Kader des Mitteldeutschen Meisters.

Naumburg - Vor neun Tagen dann endlich die Erlösung: Mit einem 32:28-Heimsieg im Naumburger „Euroville“ gegen den von ihrer Ex-Trainerin Ines Seidler gecoachten USV Halle machten die Handballmänner des HC Burgenland den Gewinn der Mitteldeutschen Meisterschaft und damit die direkte Rückkehr in die 3. Liga perfekt. Die gesamte Saison hatten die Schützlinge von Svajunas Kairis die Liga dominiert, sich einen komfortablen Vorsprung erarbeitet. Der erste Matchball in Pirna wurde noch vergeben, doch vor den eigenen Fans startete dann die ersehnte Meister-Party.
Shooter für linken Rückraum gesucht
Die kommende Saison, dann wieder unter dem Dach des Deutschen Handball-Bundes, beginnt bereits am ersten September-Wochenende. Wenig Zeit also für die Verantwortlichen des HCB, einen konkurrenzfähigen Kader auf die Beine zu stellen. Doch Präsident Uwe Gering und seine Mitstreiter haben schon fast alles „Hausaufgaben“ gemacht. Ein Überblick.
Die Abgänge: Definitiv verlassen werden den Club Florian Pfeiffer (zum SV Plauen-Oberlosa), Tom Hanner (USV Halle), Niklas Seifert (Concordia Delitzsch/ alle Mitteldeutsche Oberliga) und Kevin Szep-Kis (zum Drittligisten HG Saarlouis, wir berichteten). Möglicherweise wird nur einer der beiden Rechtsaußen, Janko Pesic oder Richard Vagner, beim HCB bleiben. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen, so Präsident Gering gegenüber Tageblatt/ MZ. Torwart Marius Göbner liebäugelt indes mit einem Wechsel zu einem ambitionierten Drittligisten, bei dem er öfter trainieren kann. Im Gespräch ist die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen.
Die Neuen: Bereits vermeldet hatte unsere Zeitung die Zugänge des litauischen Torwarts Benas Vaicekauskas (der Landsmann von Trainer Kairis kommt vom SV Plauen-Oberlosa) sowie der Linkshänder Strahinja Vucetic (SG Pirna/Heidenau) und Lennart Gliese vom Zweitbundesligisten Dessau-Roßlauer HV, die in der kommenden Saison den rechten Rückraum der Burgenländer bilden werden. Verpflichtet hat der HCB noch einen dritten Linkshänder: den ungarischen Rechtsaußen Erik Berényi vom SV Hermsdorf, der in der abgelaufenen Saison mit insgesamt 155 Treffern (6,2 pro Spiel) elftbester Torschütze der Mitteldeutschen Oberliga war. Der Serbe Vucetic hatte in dieser Wertung übrigens mit 178 Toren (knapp sechs pro Partie) den fünften Platz belegt.
Bereits so gut wie sicher sei, so Vereinschef Gering, die Verpflichtung von Leon Wellner. Der Kreisläufer spielte bisher für Zweitligist HC Elbflorenz Dresden. Er wurde wie sein künftiger Teamkollege Tim Bielzer bei den Füchsen Berlin ausgebildet und spielte auch schon für den SC DHfK Leipzig II. „Auch wegen seiner Größe planen wir ihn für den Mittelblock an der Seite von Tim Bielzer ein“, berichtet Uwe Gering, der zudem ein Auge auf Franz Häcker geworfen hat. Er könnte die einzige noch offene Planstelle - „denn wir sind auf der Suche nach einem Shooter für den linken Rückraum“ - füllen. Häcker hat an der Seite von Marc Esche beim SC DHfK Leipzig gespielt; nun könnten sie bei den Burgenländern bald wieder vereint sein.
Das Trainerteam: Für Erfolgscoach Svajunas Kairis sucht Uwe Gering derzeit einen geeigneten Co-Trainer. „Unser Sportlicher Leiter Steffen Baumgart, der ja zuletzt auch noch als Coach bei den Frauen eingesprungen war, hat genug um die Ohren und soll sich nicht auch darum noch kümmern müssen“, erklärte der HCB-Präsident. Mit Torwarttrainer Michal Galia wolle Gering unbedingt weiterarbeiten.
Die Spielstätten: „Wir brauchen künftig mehr Zuschauer“, hatte Uwe Gering schon vor der Drittliga-Rückkehr gesagt und als „Versuchsballon“ am 1. Mai ein Heimspiel in der Weißenfelser Stadthalle ausgetragen (wir berichteten). Dieser Versuch war aus Sicht des HCB-Präsidenten erfolgreich, und deshalb könnte in absehbarer Zeit ein Teil der Heimpartien im Wolfsbau der Bundesliga-Basketballer des Syntainics MBC stattfinden (der andere Teil im Naumburger „Euroville“). Dazu müssten allerdings noch verschiedene Dinge wie Verfügbarkeit, Hallenmiete und Reinigung der Spielstätte in Weißenfels geklärt werden.
Die kommende Saison: Natürlich hoffen die Burgenländer, wieder in die Ost-Staffel eingeteilt zu werden. „Dann würden sich die Fahrstrecken einigermaßen in Grenzen halten, und wir dürften uns auf Landesderbys gegen den SV Anhalt Bernburg und die U23 des SC Magdeburg freuen“, blickt der HCB-Präsident voraus. Für den Start in der 3. Liga muss der Club eine Bürgschaft von 10.000 Euro beim DHB hinterlegen.
Neuer Frauen-Trainer kommt aus Weißenfels
Cristian Telehuz wird in der kommenden Saison der Mitteldeutschen Oberliga das Frauenteam des HC Burgenland trainieren. Der Rumäne, der in seiner aktiven Zeit als Kreisläufer für Baia Mare in der Champions League und später für den SC DHfK Leipzig in der 2, Bundesliga spielte, kommt vom Weißenfelser HV, dessen Verbandsliga-Männer er in der abgelaufenen Saison gecoacht hatte.

„Mit Cristian Telehuz bekommen wir einen absoluten Fachmann, der - wie unser Männertrainer Svajunas Kairis - für den Handballsport lebt“, sagte Präsident Gering. Zuletzt hatte Steffen Baumgart die HCB-Frauen betreut.