"Nirgendwo ist ""Bello"" teurer"
NAUMBURG. - In der vorherigen Diskussion wies Oberbürgermeister Bernward Küper erneut auf die Vielzahl der Klagen von Einwohnern und Touristen aufgrund der Kotbelästigung hin. Die Gemeinderäte verschiedener Parteien wiesen jedoch mehrfach daraufhin, dass die Steuereinnahmen nicht vorrangig für die Behebung des Hundekotproblems oder zur besseren Hundefreundlichkeit der Stadt verwendet werden sollen. Nein, so ehrlich war man: Die Idee der erhöhten Hundesteuer war während der Haushaltsklausurtagung im Mai entstanden. Und dort ging es einzig darum, die Finanzen Naumburgs insgesamt in den Griff zu bekommen.
Natürlich aber war den Stadträten aller Couleur während der vergangenen Tage, als die Erhöhung bekannt geworden war, der Unmut vieler Hundebesitzer zu Ohren gekommen. "Vielleicht ist diese drastische Anhebung doch etwas zu heftig", meinte da CDU-Fraktionschef Josef Seeger und schlug ein 80 / 100-Modell vor. Eine Mehrheit gab es dafür jedoch nicht. Vorherrschende Grundstimmung unter den Räten: Wenn erhöhen, dann richtig. Gibt schließlich nur einmal Ärger. Auch die SPD-Fraktion um ihren Vorsitzenden Andreas Sander bekannte sich zum 100 / 150-Modell: "Für die Konsolidierung unseres Haushaltes ist das der richtige Schritt. Gleichzeitig muss die Stadt aber auch mehr für die Hundehalter tun."
Geplant ist dabei, laut Fachbereichsleiterin Kirsten Wilke, Freilaufplätze anzulegen. Zudem sei es das Ziel des neu gegründeten City-Managements, mehr Tüten für Waldis großes Geschäft in den Läden der Innenstadt bereitzuhalten.
Reichlich 2 000 Hunde sind derzeit in Naumburg samt Ortsteilen angemeldet. Von der Gebührenerhöhung, die der Gemeinderat nun beschließen soll, verspricht man sich eine jährliche Zusatzeinnahme von 82 000 Euro. Allerdings kam die Befürchtung auf, dass die Zahl der unangemeldeten Hunde aus Gnatz weiter steigen könnte. Systematische Kontrollen, wo vielleicht ein "Schwarz"-Hund lebt, gibt es in Naumburg nicht.
Ausgenommen von der geplanten Erhöhung sind übrigens die neuen Naumburger Ortsteile Bad Kösen und Janisroda (hier gelten die bestehenden Satzungen noch bis Ende 2014) sowie Prießnitz (bis Ende 2011).