Neulinge unter den Fittichen
LAUCHA. - Unter den Fittichen erfahrener Ausbilder machen derzeit auf dem Flugplatz Laucha-Dorndorf Grünschnäbel ihre ersten Flugversuche. Auf dem Platz findet während der Herbstferien das 21. Segelfluglager des Luftsportvereins statt. Rudolf Goldacker, der Segelflugausbilder des (LSV) Laucha-Dorndorf, hat seit rund 60 Jahren die Lizenz zum Fliegen in der Tasche. Als er dieser Tage in den Schulungsdoppelsitzer ASK 13 kletterte, war sein derzeit jüngster Schüler, Erec Lützkendorf, noch mit dem Anlegen des Fallschirms beschäftigt. Dem 14-Jährigen aus Bad Kösen macht das Segelfliegen viel Freude. Goldacker bescheinigte seinem Schützling, ein sehr gelehriger Schüler zu sein.
Hoffnung auf neue Mitglieder
Ehe beide per Windenstart in den Himmel katapultiert wurden, machte Goldacker noch auf das neue Bugrad, die neue Bespannung und Farbgebung des Seglers aufmerksam. In den Wintermonaten sei der Segler in der Werkstatt des LSV auf Vordermann gebracht worden. Bisher habe der Segler unter dem Bug nur eine Kufe gehabt. Das Rad mache den Transport der ASK 13 am Boden, den Windenstart und auch das Landen erheblich einfacher. Zudem brachte Goldacker seine Hoffnung über möglicherweise zwei neue Vereinsmitglieder aus Naumburg und Leißling zum Ausdruck. Die hätten am Wochenende nach Gästeflügen ihr Interesse bekundet. Nach der sicheren Landung mit dem "Arbeitspferd" des LSV, der ASK 13, berichtete der Ausbilder, dass er in seiner segelfliegerischen Laufbahn bislang wohl mehr als 13 000 Starts und Landungen absolviert habe. Davon kann Flugneuling Erec bislang nur träumen. Und wie viel Starts und Landungen er bis zum Ende des LSV-Herbstlagers am Sonntag hinlegen wird, ist noch offen. Viele Faktoren sind dafür verantwortlich. Natürlich das Wetter, aber auch die Schafe aus Gleina.
Schafe lassen sich nicht stören
Die Mutterschafherde der Agrargenossenschaft scheint sich nämlich derzeit auf dem Flugplatz recht wohl zu fühlen. Die vierbeinigen Rasenmäher weiden in einem mit Elektrozäunen abgesicherten großen Quadrat direkt zwischen der Start- und der Landebahn. Deshalb war für die Segler des LSV, des Hauses der Luftsportjugend sowie der Schülerfluggemeinschaft des Gymnasiums Laucha zum Auftakt des Kurses Schlangestehen angesagt. Während die Starts ansonsten in voller Breite vor der Startbahn vorbereitet werden, blieb den Segelflugpiloten wegen der weidenden Schafherde zunächst nichts anderes übrig, als sich nach jeder Landung und anschließenden Rückholung wieder brav in einer Reihe anzustellen. Manchmal waren es gleich sechs Segelflugzeuge, die hintereinander aufgereiht auf eine Startfreigabe warteten. All dies machte den Schafen offenbar gar nichts aus. Selbst die fauchenden Windgeräusche beim Windenstart der Segler ließen sie kalt.