Sechs weitere einheimische Produkte sind nun offiziell „Unikate“ Naumburg auf Uhr und Kalender
Marketing: In Handarbeit hergestellte Erzeugnisse sind zertifiziert worden.

Naumburg - Die „Lieblings“-Frage Anfang Dezember: Was schenken wir „XY“ zu Weihnachten? Konzertkarten? Wegen Corona zu unsicher. Socken? Zu unpersönlich. Amazon-Gutschein? Nicht regional genug. Hm... Wenn Sie diesem Gedankengang zustimmen können, gehören Sie zur Zielgruppe der „Naumburger Unikate“. Jedes Jahr werden von der Stadt Naumburg, dem Innenstadtverein und der Sparkasse Burgenlandkreis Produkte einheimischer Erzeuger und Künstler ausgewählt und zertifiziert.
Anfang dieser Woche war es wieder so weit, und sechs neue „Unikate“ kamen hinzu, die von Tageblatt/MZ nun nach und nach vorgestellt werden. Neben der Weihnachts-CD der Musiker Rüdiger Trosits/Andreas Groß, der „Wilden Zicke“, einem Plüschtier von Grit Metz, dem Uta-Weinbecher von Töpferin Eva-Maria Pintz sowie der Naumburger Straßenbahn sind es:
Die Naumburg-Uhr der Goldschmiede Swiekatowski
Stadtwappen, Uta, Wenzelskirche, Weintraube, Rathaus, Kirsche und weitere typische Symbole schmücken die Uhren, die nun von der Familie Swiekatowski in der Salzstraße angeboten werden - und das in drei Größen und Farben. Wie es dazu kam? Um diese „wunderschöne Stadt“ zu würdigen, sagt Bert Swiekatowski. Schon sein Urgroßvater war Uhrmacher, sein Großvater durfte in Naumburg keinen Laden eröffnen, drum tat er das in Teuchern. Der Vater führte den Betrieb in Hohenmölsen fort, bis der heutige Chef 1995 die Möglichkeit bekam, endlich doch in Naumburg Uhren und Schmuck zu verkaufen.

„Und als ich in der Corona-Zeit die Ruhe fand, in Fachzeitschriften zu blättern, bin ich auf einen Anbieter gestoßen, der die Individualisierung von Uhren ermöglicht.“ Mit einem Edelstahl-Gehäuse, Saphir-Glas „und einem guten Uhrwerk handelt es sich dabei um alles andere als ein Wegwerfstück“, sagt Bert Swiekatowski. Ab einem Preis von 129 Euro kann man die guten Stücke bei ihm erwerben. Was neben Gestaltung und Produktion übrigens die meiste Arbeit machte, war die Klärung der Rechte. Der Abdruck von Dom und Uta sowie des Stadtwappens muss nämlich bei den Domstiftern beziehungsweise bei der Stadt offiziell beantragt werden. Gekostet hat es dafür nichts.
Der Ausmal-Kalender von Stefan Rühlmann
Wer denkt, dass Ausmalen nur ein Zeitvertreib für Kinder ist, irrt. Weltweit haben auch Erwachsene diese Form der Entschleunigung für sich entdeckt. Ein Trend, dem der Naumburger Stefan Rühlmann - bekannt für seine Bücher und Zeichnungen - nun Rechnung trägt. Er hat einen Kalender für 2022 entworfen, der zwölf Abbildungen Naumburgs und der Saale-Unstrut-Region enthält - und zwar in Schwarz-Weiß. Denn ausmalen darf man ihn, wie gesagt, selbst. Ende kommenden Jahres soll es einen 2023er-Kalender mit neuen Motiven geben. Das aktuelle Modell ist für 15 Euro unter anderem in Rühlmanns kleinem Laden in der Jakobsstraße erhältlich.

Seit 2016, als Wirtschaftsförderin Anke Fritsche und Citymanagerin Sylvia Kühl die Idee aus Pirna importierten, gibt es die „Naumburger Unikate“. Seitdem wurden rund 30 Produkte, die in der Domstadt in Handarbeit hergestellt werden, zertifiziert. Natürlich steckt dahinter ein Marketing-Gedanke. Touristen wie Einheimische sollen darauf aufmerksam werden, welche originellen Produkte einheimische Unternehmen und Künstler zu bieten haben. Viele Unikate sind in der Tourist-Info, ansonsten natürlich beim jeweiligen Produzenten erhältlich. An einem Online-Shop wird gearbeitet.