Feuer im Mehrfamilienhaus Nach Großeinsatz in Naumburg ist Brandursache noch unklar
Zwei Schwerverletzte werden in Klinik geflogen. Ermittlungen laufen.

Naumburg - „Chaos“ ist eines der Wörter, die René Garzarek im Rückblick auf den Montagabend sagt. Der Einsatzleiter rückte gegen 20 Uhr an der Seite seiner Kameraden der Feuerwehr Naumburg zur Weißenfelser Straße 38 aus. Die Wehren aus Flemmingen, Bad Kösen und Großjena wurden ebenso gerufen wie Polizei und Rettungssanitäter der Johanniter-Unfallhilfe.
In dem Dachgeschoss des Mehrfamilienhauses, Teil der einstigen Bismarck-Kaserne und eines Denkmalbereichs, war ein Feuer ausgebrochen. Das Gebäude wurde daraufhin evakuiert. Chaos herrschte deshalb, weil sich insgesamt 29 Personen in dem Haus befunden haben, einige waren ausländischer Herkunft und beherrschten die deutsche Sprache nicht. „Aber letztlich waren alle aus dem Haus“, betonte der Einsatzleiter im Gespräch mit unserer Zeitung. Wegen schwersten Brandverletzungen mussten ein 48-Jähriger und ein 36-Jähriger jeweils mit einem Rettungshubschrauber in ein Spezialkrankenhaus geflogen werden, wie das Polizeirevier Burgenlandkreis am Dienstagnachmittag mitteilte.

Eine Drehleiter kam zum Einsatz, um zwei Menschen zu retten, die sich in einer Wohnung über dem Brandherd aufgehalten hatten. Sie kamen mit einer Rauchgasvergiftung ebenfalls in ein Krankenhaus. Auch Anwohner halfen bei der Bergung. Bis Mitternacht dauerten laut Garzarek die Löscharbeiten an, für die auch der Bereich Weißenfelser Straße/Rosa-Luxemburg-Straße voll gesperrt worden war. Die Bewohner dürfen laut dpa-Informationen das Haus vorerst nicht betreten, da die Gas- und Stromversorgung vorübergehend unterbrochen werden musste. Sie wurden in einem Hotel untergebracht.
Die Ursache des Feuers ist noch immer unklar. „Die Ermittlungen wurden aufgenommen und dauern an“, teilte Polizeisprecher Thomas Ortmann mit. In der Facebook-Gruppe „Naumburg aktuell“ vermeldeten Zeugen indes, einen Knall und darauffolgend Qualm aus dem Haus vernommen zu haben. Mitgefühl und Besserungswünsche werden genauso ausgesprochen wie der Dank an Einsatzkräfte und Helfer. Allerdings gab es auch eine kritische Äußerung zu Gaffern, die Fotos machten und ins Netz stellten.
Vergangenes Jahr hatte die Feuerwehr Naumburg mehrere tragische Brände zu löschen - so im Februar in der Freyburger Straße und im März in der Raschstraße mit jeweils zwei Todesopfern. Zu letztem Fall laufen weiter Ermittlungen, wie Oberstaatsanwalt Hans-Jürgen Neufang auf Nachfrage mitteilte. Es gebe noch keinen Tatverdächtigen.