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montâlbane, Mekka für Musikfreunde

04.06.2010, 15:58

VON HELGA HEILIG FREYBURG. - Wer für das Wochenende vom 18. bis 20. Juni in Freyburg und der näheren Umgebung Zimmer zur Übernachtung buchen möchte, dürfte wohl kaum Glück haben. Schon lange sind die einschlägigen Beherbergungsbetriebe in dieser Zeit ausgebucht. Die meisten Gäste - es sind weit über 100 aus ganz Deutschland, aber auch anderen europäischen Staaten, kommen nach Freyburg, um das Festival montalbâne zu erleben. Bereits zum 20. Mal finden die Tage der mittelalterlichen Musik auf Schloss Neuenburg und in Freyburg statt. Der Zuspruch ist ungebrochen, er steigt sogar, meinen zwei der Organisatoren, Susanne Ansorg und Stefan Simon.

Ihr Anliegen ist es, noch mehr Menschen aus der Region für die Konzerte mit Ensembles aus verschiedenen Ländern zu begeistern. Eintrittskarten gibt es noch für die Veranstaltungen, die in der Freyburger Stadtkirche St. Marien stattfinden. Zum Beispiel für das Eröffnungskonzert am Freitag, 18. Juni, 20 Uhr, mit dem Ensemble Clement Consort aus Österreich.

Die Musiker bieten ein außergewöhnliches Hörerlebnis unter dem Titel "Asinaria Festa: Mittelalterliche Offizien und Narrenfeste am Tag der Subdiakone". Ausgerechnet im geweihten Kirchenraum erklingen wilde Gesänge, Trommellärm und ekstatische Flötenklänge. An einem Tag des Jahres werden die kirchlichen Hierarchien und Regeln außer Kraft gesetzt. Das geschieht nun im Eröffnungskonzert. Bereits lange schon ausverkauft ist das Mitternachtskonzert in der Doppelkapelle - kein Wunder, denn hier finden nur 70 Zuhörer Platz. Wer sich für das Geheimnis der Zahlen interessiert, sollte am Sonnabend, 19. Juni, 10 Uhr, im Festsaal von Schloss Neuenburg den Vortrag von Dr. Detlef Goller (Bamberg) nicht verpassen. Er berichtet über Bedeutung und Mysterium der Zahlen in der mittelalterlichen Vorstellungswelt. "Der Vogelweiser und der Wolkensteiner: Liebes- und Lebenslieder zweier Dichter und Abenteuerer" ist ein Konzert überschrieben, das Sonnabend, 19. Juni, 15 Uhr, in der Stadtkirche zu erleben ist. "La Ziriola", ein deutsch / italienisches Ensemble, musiziert.

Zwei wirbelnde Derwische beherrschen in St. Marien ab 19 Uhr am Sonnabend sie Szene. Musiker aus der Türkei, Deutschland, Schweden und Italien intonieren christliche und muslimische Lieder des Mittelalters zu den Geburtsfeiern von Mohammed und Jesus. Eines ganz anderen Themas, der apokalyptische Sangdichtung um das Jahr 1 000 nimmt sich Sequentia (USA / Deutschland) im Nachtkonzert ab 22 Uhr an.

Nach dem Festgottesdienst am Sonntag, 20 Juni, ab 10 Uhr erwarten die Musikliebhaber noch zwei Konzerte. 15 Uhr lädt ein italienisches Trio zu einer Reise durch das "Italien des Cinquecento" ein und 19 Uhr im Abschlusskonzert stellt das griechische Ross-Daly-Trio traditionelle Musik von Kreta, der Insel zwischen Europa, Afrika und Asien vor.