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Mit Plänen in Startlöchern

Von jana kainz 12.03.2012, 15:43

pomnitz. - "Auch den Mangel haben wir gut verwaltet", meint Karl-Friedrich Altenburg nicht vordergründig zynisch. Als er vor zwei Jahren das Ehrenamt des Bürgermeisters übernahm, steckte die junge Gemeinde Lanitz-Hassel-Tal durch die doppelte Haushaltsführung plötzlich in den roten Zahlen.

In dieser Situation doch noch etwas bewegen zu können, sei nur möglich, weil Einwohner, ohne lange gebeten zu werden, Aufgaben ehrenamtlich übernehmen und ihn somit in seiner Arbeit als Gemeindeoberhaupt unterstützen. Somit seien die Ortsteile auch auf einem guten Weg zusammenzuwachsen. Dies war eines seiner Ziele, die er sich zum Amtsantritt gesetzt hatte.

Überrascht ist er von der angenehmen Zusammenarbeit im Gemeinderat. Allein als Bürgermeister könne er auch nichts bewegen. "Bei uns gibt es keine Parteien, keinen Fraktionszwang, es geht immer fair zu, wir sind immer um Konsens bemüht", so Altenburg.

Damit es weiter voran geht, hat die Gemeinde bereits Investitionspläne für dieses Jahr. "Jedoch wissen wir noch nicht, ob es der Haushalt hergibt. Wir kennen noch nicht mal die Eckpunkte. Auch der Haushalt der Verbandsgemeinde An der Finne ist noch in Planung", sagt er. Allerdings werde er von den Einwohnern oft gefragt, "ob sich in der Verbandsgemeinde alles nur noch um Memleben drehe".

Auch wenn die Gemeinde weiterhin in der Konsolidierung steckt, soll in diesem Jahr und darüber hinaus die Straßenbeleuchtung in Niedermöllern erneuert werden. Der Energieversorger wolle gleichzeitig die Freileitungen durch eine Erdverkabelung ersetzen. Ebenso sollen die Straßenlaternen in Benndorf und Zäckwar erneuert werden. Alle drei Maßnahmen würden vom Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten gefördert. "Nach einer günstigen Lösung suchen wir noch für die Sanierung der Straßenbrücke in Zäckwar, von der sich unterhalb Steine lösen", so der Bürgermeister. Ein großes Projekt sei die leerstehende Schule in Taugwitz. Der hintere Teil soll abgerissen werden. Erste Kostenschätzungen reichen bis zu 200 000 Euro samt Renaturierung. Vom Landesverwaltungsamt gebe es eine Zusage, das Vorhaben zu 80 Prozent zu fördern. Wäre der hintere Teil verschwunden, würde die Gemeinde 2013 das Dorfgemeinschaftshaus an der Straße von außen neu gestalten. Dann bekäme gewiss auch die Frauen-Sportgruppe wie schon der Lanitztal-Chor einen neuen Raum.

Ob all dies realisiert werden kann, hängt von den Finanzen der Gemeinde ab. Eines werde sie sich aber nicht nehmen lassen: Weiterhin den Senioren ab dem 70. Geburtstag aller fünf Jahre und ab dem 85. jährlich zu gratulieren - mit einem Blumenstrauß, den Altenburg gern überreicht. Nach einem kurzen Innehalten meint er, dass er neben seiner Arbeit als Geschäftsführer der Landgut Möllern GmbH das Bürgermeister-Ehrenamt nur bewältigen kann, "weil mir meine Frau den Rücken freihält".