Landwirtschaft Landwirtschaft: Kein gutes Jahr für Bauern
Bad kösen - Die drei Fraktionen des Bad Kösener Ortschaftsrates haben sich gegen eine Unterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen aus Krisengebieten im einstigen Ludwig-Renn-Kinderheim in der Rudolf-Breitscheid-Straße der Kurstadt ausgesprochen. Das Heim sei von seiner Lage her nicht für eine solche Unterkunft geeignet, hieß es. Der Burgenlandkreis, der trotz der Einrichtung eines Asylbewerberheimes in Eckartsberga (wir berichteten) nach weiteren Unterbringungsmöglichkeiten sucht, hatte das Ludwig-Renn-Heim ins Gespräch gebracht. Eigentümer der Immobilie ist die Stadt Naumburg, zu der die Stadt Bad Kösen als Ortsteil gehört. Das Heim ist jedoch dauerhaft an die Arbeiterwohlfahrt verpachtet. Allerdings soll es bereits an einen Investor verkauft worden sein.
„Auf touristischer Hauptachse“
In einem gestern veröffentlichten Brief an die Dezernentin der Kreisverwaltung Angelika Renner schreiben die Vorsitzenden der Fraktionen von Bürgerbewegung, CDU und Die Linke: „Wir sind uns der Situation und der Problematik der Zuwanderung von Asylbewerbern und Kriegsflüchtlingen im Burgenlandkreis bewusst und grundsätzlich bereit, diese in Bad Kösen aufzunehmen. Das von Ihnen vorgeschlagene Gebäude befindet sich jedoch zwischen Café Schoppe und dem Gradierwerk auf der touristischen Hauptachse von Bad Kösen. Der Mutige Ritter als Gläserne Manufaktur mit Museum und Vier-Sterne-Hotel befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft; hier wurde erst kürzlich saniert und Millionen Euro investiert. Der Gebäudekomplex der Burgenlandklinik befindet sich ebenfalls in direkter Nachbarschaft. Die prädestinierte Lage in der Rudolf-Breitscheid-Straße hat in Bad Kösen den gleichen Stellenwert wie in Naumburg der Marktplatz oder das Dom-Umfeld. Die von Ihnen (auch von uns) gewünschte Akzeptanz in der Bevölkerung lässt sich bei diesem Objekt somit nicht darstellen.“
Alternative Rudelsburgpromenade
Von den Rats-Fraktionen wird dagegen als Unterkunft die ehemalige Plüschtier-Produktionsstätte in der Rudelsburgpromenade 22 favorisiert. Das Altgebäude der Kösener Spielzeug Manufaktur wird seit deren Umzug in den „Mutigen Ritter“ nicht mehr genutzt. Helmut Schache von der Kösener Spielzeug Manufaktur bestätigte entsprechende Überlegungen, die auch seitens der Kreisverwaltung an ihn herangetragen worden seien. So gab es sowohl in der vergangenen Woche als auch gestern Gespräche zwischen der Kreisverwaltung und Schache, an denen auch Ortsbürgermeister Gerd Förster teilnahm.
In einem Brief an die Kreisverwaltung spricht sich Schache im Namen der Spielzeug Manufaktur ebenfalls gegen die Unterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen im ehemaligen Ludwig-Renn-Heim aus. Eine Aufnahme im Gebäude in der Rudelsburgpromenade sei dagegen möglich. Allerdings müsse für das Heim ein entsprechender Betreiber gesucht werden. Zudem sollten in ihm aus Platzgründen nicht mehr als 75 Menschen untergebracht werden. Auch für Bad Kösen als Stadt wären mehr als 75 Asylanten eine „unzumutbare Belastung“, schreibt Schache. Die drei Fraktionsvorsitzenden ihrerseits möchten die Zahl auf 100 begrenzt wissen, heißt es im Offenen Brief an den Kreis.