Künftige Stiftung Kloster Memleben erhält kräftigen Impuls
Spielberg. - Während gestern Mähdrescher auf den Feldern rund um das Hasseltal ihre Bahnen zogen, um Winterweizen zu ernten, empfing Karl-Friedrich Altenburg auf dem Betriebsgelände der Vermögensgemeinschaft Möllern eG und der Landhof Hasseltal GmbH in Spielberg etliche Gäste. Die jedoch waren weniger zum Feiern erschienen, sondern mehr zur Arbeit. Galt es doch, die Abnahme der neuen Halle zum Trocknen und Lagern von Getreide und Heu vorzunehmen. Gerade noch rechtzeitig zum Erntestart konnten die Arbeiten an dem 48 Meter langen und 25 Meter breiten Neubau beendet werden. "Erst Ende April war Baubeginn, nachdem wir im vergangenen Jahr mit den Planungen begonnen hatten", sagte der hauptamtliche Vorstandsvorsitzende der Vermögensgemeinschaft und ehrenamtliche Geschäftsführer der Landhof GmbH unserer Zeitung. "Bis zu 4 500 Tonnen Getreide, das ist etwa die Hälfte unserer gesamten Ernte, können wir hier künftig einlagern", so Altenburg weiter.
Möglich ist auch die Trocknung der Körner, die einen Basisfeuchtigkeitswert von 14 Prozent aufweisen sollten. "Liegt dieser Wert durch Regen beispielsweise bei 16 Prozent, wird er durch Trocknung reduziert, so dass das Getreide über mehrere Monate gelagert werden kann. Andererseits ist auch eine Kühlung möglich, damit die Körner bei hohen Außentemperaturen frisch bleiben." Der Vorteil: Die beiden Erzeugerbetriebe sind damit unabhängig, können das Getreide verkaufen, wenn der Marktwert entsprechend hoch ist. In diesem Jahr, so Altenburgs Einschätzung, rechnen die Bauern an Saale und Unstrut mit einer guten Ernte. "Wir haben zwar erst 30 Hektar gedroschen, doch es zeichnet sich bei Qualität und Ertrag bereits eine gute Getreideernte ab, die besser ist als im vergangenen Jahr."
Dabei müssen sich Bauern heutzutage nicht nur mit Anbaubedingungen und Tierhaltung auskennen, sie müssen auch kühle Rechner und Energiepolitiker sein. So wird in Spielberg aus Gülle und Stallmist, den die Kühe der Milchviehanlage liefern, sowie aus Mais in der unmittelbar daneben errichteten Biogasanlage nicht nur Strom, sondern auch Wärme erzeugt. "Diese Wärme nutzen wir, um die unmittelbar neben der Biogasanlage stehende neue Lagerhalle zu beheizen." Unter deren Boden sind entsprechende Schieber und Schächte angebracht, mit denen die warme oder auch kalte Luft indirekt zugeführt werden kann.