1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Naumburg
  6. >
  7. Kontakt: Kontakt: Auch in Naumburg

Kontakt Kontakt: Auch in Naumburg

25.05.2015, 08:01
Im blütenreichen Garten von Familie Bergmann in Großjena informieren sich die Mädchen und Jungen der Umweltschule über die Artenvielfalt.
Im blütenreichen Garten von Familie Bergmann in Großjena informieren sich die Mädchen und Jungen der Umweltschule über die Artenvielfalt. Biel Lizenz

Wethau/Grossjena - Wie wohnen Fledermäuse? Auf die Spuren der fliegenden Säugetiere, die nachts durch die Lüfte segeln, begaben sich am Freitag Mädchen und Jungen, die das Ferienprogramm der Wethauer Umweltschule besuchen. Anlässlich des „Tages der Erhaltung der Artenvielfalt“ unternahmen sie unter Leitung von Cornelia Lorenz eine Exkursion nach Großjena. Dort hatte die Leiterin der Umweltschule eine Besichtigung des Fledermausquartiers in der Großjenaer Kirche organisiert.

Am Beispiel der Fledermäuse, einem außerordentlich nützlichen Insektenvertilger, sehe man, dass für sie nur noch wenige Winter- und Sommerquartiere vorhanden sind. Früher standen ungedämmte Dachgeschosse und andere Plätze zur Verfügung, heutzutage sei alles gedämmt und vom Menschen bewohnt, so die Leiterin der Umweltschule. „Ausweichquartiere, wie alte und ausgehöhlte Bäume entsprechen oft nicht dem ästhetischen Empfinden mancher Menschen, so dass auch diese entsorgt werden, obwohl sie für die Natur einen unschätzbaren Wert darstellen.“ Anschließend ging es in den blütenreichen Garten der Familie Bergmann, welcher Insekten vieler Arten und Kleintieren Heimat ist und Nahrungsquellen liefert.

Cornelia Lorenz: „Das ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit. Wer denkt schon daran, Wildtieren nach Baumaßnahmen Lebensraum zurückzugeben, den man ihnen im Vorfeld genommen hat. Oftmals denkt der Mensch einfach nicht nach über den Schaden, der in der Natur angerichtet wird, werden Dinge grundlegend verändert.“ Viel mehr müssten solche Belange in die Planungen und baulichen Veränderungen einbezogen werden. „Die uns umgebenden Arten haben keinen Discounter zur Verfügung, in dem sie Nektar und weiteres einkaufen können, sie sind auf eine intakte Natur angewiesen.“ Die Natur funktioniere in Kreisläufen und die Menschen seien ein Teil davon, nicht der Mittelpunkt. Zum Abschluss des Tages war ein Besuch im Max-Klinger-Weinberg Pflicht.

Beschäftigten sich die Kinder doch im Vorfeld auch mit Malern und Malerinnen sowie dem Anfertigen eigener Arbeiten. Sie schufen viele eigene Entwürfe und Gemälde. „Allen wurde klar: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen! Aber alle arbeiten außerordentlich gern mit Bleistift, Kohle, Pinsel und Farbe“, schätze Cornelia Lorenz abschließend ein.