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  7. Naumburgs Gartenolympiade: Rekord-Königskerze beeindruckt mit 3,22 Metern

Aktion „Gartenolympiade“ 31-mal so groß wie „Schildy“ - Wie eine Königskerze im Garten einer Naumburger Familie wächst und wächst ...

Im grünen Reich der Naumburger Familie Jäschke hat eine Königskerze mittlerweile die stattliche Höhe von 3,22 Meter erreicht. Wer sich dort noch so tummelt.

Von Constanze Matthes Aktualisiert: 31.07.2024, 13:31
Die Naumburgerin Petra Jäschke mit der Königskerze im Garten.
Die Naumburgerin Petra Jäschke mit der Königskerze im Garten. (Foto: Nicky Hellfritzsch)

Naumburg - Petra Jäschke gibt uns eine kleine Rechenaufgabe auf. „Unsere Königskerze ist 31-mal so hoch wie ihr großer Freund Schildy“, schrieb die Naumburgerin vor wenigen Tagen in ihrer Mail als Reaktion auf unseren Aufruf zur „Gartenolympiade“. Schildy ist eine Landschildkröte, 28 Jahre alt und ein Kilogramm schwer, und lebt mit zwei weiteren Artgenossen, Egon und Kalle, den beiden Border-Collies Bruno und Eika sowie den zwei Katzen Solaire und Luna bei den Jäschkes.

Die Naumburger Familie kaufte sich 2010 eine alte Obstscheune unweit des Doms und hat sich dort ein kleines Paradies an der Georgenmauer geschaffen. Mittendrin: jene Königskerze, die mittlerweile auf stolze 3,22 Meter angewachsen ist, so dass der Vergleich mit Schildy nicht mehr ganz so aktuell ist. „Sie ist einfach so gewachsen und nunmehr zu einer stattlichen Erscheinung geworden, die in voller Blüte steht und zahlreiche Insekten anzieht. Ich habe meinem Mann Uwe gesagt, dass er mit dem Rasenmäher aufpassen soll“, erzählt Petra Jäschke, die bei der AOK tätig ist.

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Freigänger: Die drei Landschildkröten Egon (v.l., 6), Kalle  (2) und der ein Kilogramm  schwere Schildy, der  schon 28 Jahre auf dem Panzer hat.
Freigänger: Die drei Landschildkröten Egon (v.l., 6), Kalle (2) und der ein Kilogramm schwere Schildy, der schon 28 Jahre auf dem Panzer hat.
(Foto: Nicky Hellfritzsch)

Mittlerweile zeigen sich an anderen Stellen zwei weitere, kleine Königskerzen, die mit der Riesin die Domstädterin staunen lassen: „In dieser harmonischen Gemeinschaft zeigt uns die Königskerze, wie selbst aus den kleinsten Anfängen Großes entstehen kann. Ihre Präsenz erinnert uns täglich daran, wie wichtig es ist, selbst den kleinsten Lebewesen Raum zu geben und die Wunder der Natur zu schätzen und sich daran zu erfreuen.“ Überhaupt ist dieses Jahr ein richtiges Gartenjahr. Überall wächst und sprießt es, wie die 56-Jährige weiter berichtet. Stockrosen, Sommerflieder und der Phlox sind auch eine Pracht.

Nur die Nacktschnecken sorgten zwar für eine kleine Verärgerung, erlebten allerdings nicht ihr blaues Wunder durch Bier oder Salz wie viele ihrer Artgenossen. „Ich habe sie abgesammelt und wieder andernorts ausgesetzt“, so Petra Jäschke.

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In dieser harmonischen Gemeinschaft zeigt uns die Königskerze, wie selbst aus den kleinsten Anfängen Großes entstehen kann.

Petra Jäschke

An dieser Stelle geht es noch einmal zurück zu Schildy, zu dem die Naumburgerin noch eine schöne Anekdote berichten kann. Die Schildkröte bewies 2018, dass man auch auf den ersten Blick langsame Tiere nicht unterschätzen sollte. Denn Schildy war plötzlich weg, ausgebüxt. Und schaffte es als unfreiwilliger Tramper sogar bis nach Magdeburg. Er war von einer Autofahrerin mitgenommen worden und sollte in der Landeshauptstadt ein neues Zuhause bekommen. „Wir hatten allerdings Aushänge gemacht, mit denen wir Schildy suchen, und eines Tages erhielten wir einen Anruf“, erzählt Petra Jäschke das Ende von Schildys „Weltreise“.

Auch Horst Cerny aus Naumburg hat ein Prachtexemplar einer Königskerze im Garten, mittlerweile ist sie 3,15 Meter hoch.
Auch Horst Cerny aus Naumburg hat ein Prachtexemplar einer Königskerze im Garten, mittlerweile ist sie 3,15 Meter hoch.
(Foto: privat)

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Auch im Garten von Horst Cerny in der Naumburger Bahnhofstraße gibt es ein Prachtexemplar einer Königskerze zu bestaunen. Die Pflanze aus der Familie der Braunwurzgewächse erreicht eine Höhe von 3,17 Meter (Stand Dienstag). „Das ist einfach kaum zu glauben, so etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagt der 78-Jährige, der den Naumburger Oldtimerfreunden angehört.

Er hat der Königskerze eine simple Pflege angedeihen lassen: „Sie mag viel Wasser. Deshalb heißt es: gießen, gießen, gießen.“ Das ein-, zwei- oder mehrjährige krautige Gewächs gilt auch als Heilpflanze und ist zudem unter dem Namen Wollkraut bekannt.

Weitere Pflanzen-Rekorde aus Garten und vom Balkon an unsere Mailadresse: [email protected]