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Handball Jubel und Enttäuschung bei den Burgenländern

Während die Frauen des HCB das Gipfeltreffen der Oberliga gewinnen und ihre weiße Weste wahren, ist der Abstieg der Drittliga-Männer so gut wie besiegelt.

Von Torsten Kühl Aktualisiert: 25.04.2022, 13:56
Die aggressive Abwehrarbeit - in dieser Szene praktiziert von Carmen Ringler (Nr. 29) und Michelle Paluszkiewicz (2.v.r.) gegen Christina Müller-Wendling und Lea Grothe - legte den Grundstein für den Heimsieg der HCB-Frauen.
Die aggressive Abwehrarbeit - in dieser Szene praktiziert von Carmen Ringler (Nr. 29) und Michelle Paluszkiewicz (2.v.r.) gegen Christina Müller-Wendling und Lea Grothe - legte den Grundstein für den Heimsieg der HCB-Frauen. (Foto: Andreas Löffler)

Plotha - Die Handballerinnen des HC Burgenland haben ihre beeindruckende Serie fortgesetzt: Im achten Saisonspiel der Mitteldeutschen Oberliga gelang ihnen am Samstag der achte Sieg - und das im Gipfeltreffen mit dem zuvor ebenfalls verlustpunktfreien Dessau-Roßlauer HV! „Das war nicht leicht, nach siebenwöchiger Pause wieder den Rhythmus zu finden“, sagte Sascha Meiner, der das Team zusammen mit Jessica Stiskall trainiert, nach dem 21:17-Heimerfolg in Plotha. Grundstein für diesen Sieg sei die insgesamt sehr gute Defensivleistung mit einer starken Torhüterin Wiebke Detjen gewesen, so der Coach. „Im Angriff war es für uns schwer, weil auch die Gäste aggressiv in der Abwehr waren und etwas die Durchschlagskraft aus dem Rückraum gefehlt hat, aber unsere mannschaftliche Geschlossenheit hat am Ende den Ausschlag gegeben“, erläuterte Meiner.

Lea Schönefeld, hier bei ihrem erfolgreichen Strafwurf, war mit fünf Treffern beste Werferin des HCB-Teams.
Lea Schönefeld, hier bei ihrem erfolgreichen Strafwurf, war mit fünf Treffern beste Werferin des HCB-Teams.
(Foto: Andreas Löffler)

Der Sieg der Burgenländerinnen war doppelt wichtig, weil diese beiden Punkte mit in die Play-off-Runde der besten fünf Teams genommen werden. „Dort ist natürlich der Gewinn der Meisterschaft unser Ziel. Dafür wollen wir am kommenden Sonntag im letzten Hinrundenspiel in Gräfenhainichen zwei weitere Zähler holen“, blickt Sascha Meiner voraus. Mit dann 8:0 Punkten hätten die HCB-Frauen eine optimale Basis für die Jagd auf den Titel.

Mitteldeutsche Oberliga, Frauen: HC Burgenland - Dessau-Roßlauer HV 21:17 (13:9). HCB: Wiebke Detjen, Maria Pfüller; Jessica Stiskall, Lena John 3, Sandra Kube 4, Lea Guderian 1, Jasmin Heinz, Michelle Paluszkiewicz 4/1, Lea Schönefeld 5/1, Patrizia Sturm 1, Juliana Maul 1, Carmen Ringler 2, Celine Knorr - Siebenmeter: HCB 2/2, DRHV 6/4; Zeitstrafen: HCB 3, DRHV 2.

Eklatante Abschlussschwäche

Die Lage der Burgenland-Männer, die aktuell gegen den Abstieg aus der 3. Liga kämpfen, wird indes immer aussichtsloser. Nach einer enttäuschenden Leistung im Heimspiel am Samstagabend gegen den TV Bissendorf-Holte, in dessen Halle sie drei Wochen zuvor noch mit 32:30 gewonnen hatten, ist für sie der Klassenerhalt in weite Ferne gerückt. Das 29:31 gegen die Niedersachsen fällt - wie so manches Spiel in dieser Saison - in die Kategorie „völlig unnötige Niederlage“. Die Einheimischen schafften es nicht, zwischenzeitliche Drei-Tore-Führungen in beiden Halbzeiten vorentscheidend auszubauen.

Klare Chancen dafür waren zuhauf vorhanden, doch die teilweise eklatante Abschlussschwäche der HCB-Männer verhinderte deren dritten Sieg in Folge in der Klassenverbleibsgruppe I. Da aus dieser nur die beiden Erstplatzierten den Abstieg verhindern, wird die Lage für das Team von Steffen Baumgart immer aussichtsloser (siehe auch aktuelle Tabelle im Statistik-Kasten).

Dabei hatte es durchaus den einen oder anderen Hoffnungsschimmer im Lager des HCB gegeben. So beim Comeback von David Heinig nach dessen Mittelhandbruch. Mit der zweiten Ballberührung nach seiner Einwechslung traf der Routinier in der 20. Minute zum 12:12, und mit der Pausensirene war er zur 17:16-Halbzeitführung erfolgreich. Im Gegensatz zum Hinspiel drei Wochen zuvor, als sie das Blatt in der zweiten Halbzeit wendeten, gaben die Burgenländer ihren Vorsprung dieses Mal leichtfertig aus den Händen. „In der Abwehr fehlte die Zuordnung. Auch den letzten Einsatz bei einigen Spielern und den Teamgeist habe ich vermisst“, ärgerte sich HCB-Präsident Uwe Gering. Die Unstimmigkeiten im Deckungsverhalten offenbarten sich zum Beispiel immer dann, wenn Gäste-Kreisläufer Marius Kluwe völlig frei zum Wurf kam. Er konnte auf diese Weise seine sechs Treffer fast ohne Gegenwehr erzielen. Neues Ziel der Burgenländer muss es jetzt sein, mindestens Gruppendritter zu werden, um vielleicht vom Rückzug anderer Teams aus der 3. Liga profitieren zu können.

3. Liga, Männer, Klassenverbleibsgruppe I: HC Burgenland - TV Bissendorf-Holte 29:31 (17:16). HCB: Marius Göbner, Max Neuhäuser; Kenny Dober 6/4, Laurenz Kröber 2, David Heinig 2, Cornelius Lange, Marek Hnidak, Florian Pfeiffer, Erik Stepan, Mirco Fritzsche 1, Kevin Szep-Kis 4, Tom Hanner 4, Marcel Popa 6, Sascha Meiner, Philipp Große 4/1 - Siebenmeter: HCB 6/5, TV 2/1; Zeitstrafen: HCB 3, TV 1.

Wieder Hoffnung auf den Klassenerhalt

Neue Hoffnung im Kampf gegen den Abstieg aus der Sachsen-Anhalt-Liga für die zweite Männermannschaft des HC Burgenland: Das von Marcus Deibicht, Kevin Lang und Sebastian Enke trainierte Team setzte sich am Sonntagnachmittag in Plotha im Kellerduell gegen Schlusslicht Post Magdeburg mit 26:24 durch. Der Rückstand zum rettenden Ufer, also zum Tabellenzwölften HSG Wolfen, beträgt vor den noch ausstehenden acht Partien nun vier Punkte.

HCB II: Max Knoblauch, Marwin Richter; Tom-Erik Röhrborn 1, Marcus Födisch 10/2, Marcus Deibicht 1, Ants Benecke 4, Bastian Pohl 3, Sebastian Enke 3, Martin Voigt, Stefan Wallis, Robert Voigt, Jakob Aumann 2, Paul Zänker 2, Martin Tillmann.