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Kreissportbund Burgenlandkreis Immer für den Sport da: Ex-Präsident Willi Knorr feiert seinen 80.

Vereinsvertreter und Politik-Größen lassen den Sportfunktionär aus Klosterhäseler hochleben.

28.07.2022, 09:39
Eine riesige Grillmöglichkeit zum „80.“: das Geschenk der FSV-Fußballer an ihr Ehrenmitglied Willi Knorr (3.v.r.).
Eine riesige Grillmöglichkeit zum „80.“: das Geschenk der FSV-Fußballer an ihr Ehrenmitglied Willi Knorr (3.v.r.). (Foto: Holger Behrens)

Klosterhäseler - Was war das am Montag für ein Kommen und Gehen in Klosterhäseler. Doch wirklich überraschend passiert das nicht, wenn einer der bekanntesten und geschätztesten Sportfunktionäre der Region seinen 80. Geburtstag begeht. Mit zahlreichen Wegbegleitern konnte Ex-Kreisportbund-Präsident Willi Knorr auf seinem Grundstück auf seinen „80.“ anstoßen und so manche Geschichte noch einmal Revue passieren lassen.

Erst Torjäger, dann Libero

Nicht jede Story reichte natürlich bis ins Geburtsjahr 1942 zurück. Vieles aber hatte mit dem Fußball zu tun, dem sich Knorr ab 1952 verschrieb. Erst in der Schule, bald in der Jugend und ab 1962 für die Klosterhäseler Männer, wo er als Stürmer 1968 sogar die Torjägerkanone in der damaligen Kreisklasse errang. Weitere Höhepunkte folgten: die Teilnahme am Deutschen Turn- und Sportfest 1968, als man bis ins Viertelfinale vordrang, zudem die Siege mit seinen Klosterhäselern im Landessportpokal und Kreispokal, zudem der Aufstieg in die damalige Bezirksklasse. Mit der Zeit rückte Knorr dabei in die Abwehrreihe und gab einen souveränen Libero, so auch im Vergleich mit dem damaligen Oberligisten Rot-Weiß Erfurt, als man gegen die einstigen DDR-Größen zwar 2:9 verlor, aber freundschaftliche Bande geknüpft werden konnten.

Solche gab es nach der Wende dank Knorr auch zum Sportverein aus Bielefeld-Oldentrupp, was in regelmäßigen gegenseitigen Besuchen mündete. Knorr war da schon längst die gute Seele des FSV, immer mit der Unterstützung seiner ihm vor 54 Jahren angetrauten Frau Karin, und bleibt es auch, obwohl er 2016 den Vereinsvorsitz abgab. Doch dank seiner Söhne Michael und Enrico, die sich voll im Verein einbringen, und der beiden Enkel, die ebenfalls gegen das runde Leder kicken, bleibt er dem Club verbunden. Und so war es nur folgerichtig, dass ihm auf Beschluss seiner Clubkameraden die Ehrenmitgliedschaft zuteil wurde. Auch, weil er sich noch immer als Unparteiischer bei den Alten Herren oder für den Nachwuchsbereich zur Verfügung stellt.

Willi Knorrs sportlichen Einsatz aber auf Klosterhäseler zu beschränken, würde der Sache bei Weitem nicht gerecht werden. Viele Jahre wirkte er äußerst erfolgreich und umsichtig als Präsident des Kreissportbundes Burgenlandkreis, was vor allem in den Anfangsjahren keine ganz einfache Aufgabe war. Personelle Wechsel im Vorstand, dazu klamme Kommunen, die die Sportvereine nicht groß unterstützen konnten, da war Einiges zu koordinieren. Große Aufgaben waren die Vereinigung der Sportbünde von Naumburg und Nebra, später noch mit Zeitz und Weißenfels, die stetige Unterstützung der Nachwuchsarbeit in den Vereinen sowie die Vermittlung von Landesfördermitteln zum Ausbau der hiesigen Sportstätten. Dass dies Knorr und den damaligen Mitstreitern, unter anderem dem verstorbenen Ron Schlehahn, gut gelungen ist, davon zeugt, dass auch Landrat Götz Ulrich und dessen Vorgänger Harri Reiche am Montag in Klosterhäseler weilten, ihre Glückwünsche und den Respekt vor der Lebensleistung bekundeten.

Mit Karin bei den „Kastelruthern“

Neben guten Wünschen gab es natürlich auch Geschenke. Am stärksten sprang dabei die von den FSV-Kickern übergebene große, runde Grillmöglichkeit samt Holzbefeuerung ins Auge. Das wäre doch auch was für das Vereinsgelände?, wurde da gewitzelt, und so wie man die Hilfsbereitschaft von Willi Knorr kennt, wäre es kein Wunder, wenn das Geschenk bald zurückwandert. Der Jubilar selbst legte derweil am Montag mit Ehefrau Karin eine flotte Sohl im Garten aufs „Parkett“, so, wie sie wohl auch tanzen, wenn sie mit dem befreundeten Ehepaar Inge und Rainer Hentschel einmal im Jahr zum Treffen mit den „Kastelruther Spatzen“ reisen. (hbo)