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Hintergrund Hintergrund: Rund 600.000 Kinder aus über 7.200 Schulen

21.04.2015, 07:33
Vertrat den Kreis und schlug sich tapfer: Julian Kowalski (r.) vom Burgenland-Gymnasium.
Vertrat den Kreis und schlug sich tapfer: Julian Kowalski (r.) vom Burgenland-Gymnasium. Speck Lizenz

Freyburg - Ja, es gibt sie noch, die Kinder, die gerne lesen und das auch gut artikuliert vortragen können. Die Besten des Landes Sachsen-Anhalt, ermittelt in Vorentscheiden an den Schulen, acht Mädchen und sieben Jungen, haben sich am Sonnabend im Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels zum Landesentscheid in Freyburg gestellt. Dazu hatte die Rotkäppchen-Sektkellerei ihr Foyer in einen stimmigen Lesesaal umgewandelt. Eltern, Lehrer und Angehörige, Freunde und Bekannte bildeten ein zahlreiches Publikum.

Die jungen Vorleser hatten ihre Lieblingsbücher mitgebracht. In freier Rede stellten sie sie vor und lasen ein Kapitel daraus. J.R.R. Tolkien mit „Der kleine Hobbit“ war da ebenso vertreten wie Gerhard Holtz-Baumert mit „Alfons Zitterbacke“ oder Conan Doyle mit „Die Studie in Scharlachrot“ - der ersten Geschichte, die der 27-Jährige um die berühmten Detektive Sherlock Holmes und Watson geschrieben hatte. Julian Kowalski aus Karsdorf, ein Sechstklässler aus dem Burgenland-Gymnasium Laucha, der Burgenlandkreis-Vorlesesieger, hatte als Lieblingsbuch „Vielleicht dürfen wir bleiben“ mitgebracht. Die norwegische Autorin Ingeborg Kringeland erzählt darin vom elf-jährigen Albin, der in seinem kurzen Leben schon viel Schreckliches in seiner Heimat in Bosnien erlebt hat, nun mit Mutter und Schwestern in einem Asylbewerberheim in Norwegen lebt und hofft, dass er bleiben kann.

In einer zweiten Runde kamen unbekannte Texte auf den Tisch. Ohne Vorbereitungen galt es aus „Momo“ vorzulesen. Zeitlimit: drei Minuten. Michael Endes Märchenroman hielt für die Vorleser manche Wortklippe in den Texten bereit. „Oggelmumpf“ war da noch das Leichteste. Aber wie ist es mit „Schum-Schum qumilastikum“ oder gar „Malumba didi osiafal huna-huna“? Da staunten die Zuhörer, wie sicher die Mädchen und Jungen die Zungenbrecher meisterten.

Hans-Georg Fischer, der Buchhändler aus Freyburg, der seit 2008 die jährlichen Landesausscheide ausrichtet, bescheinigte denn auch allen Teilnehmern ein hohes Leseniveau. Die Jury mit der ehemaligen Lehrerin Martina Mädchen, der Bibliothekarin Elisabeth Schumann, Carola Fischer von der Burgenlandkreisverwaltung und dem Pfortenser Lehrer Michael Heinze machte es sich dann nicht leicht mit der richtigen Entscheidung. Sie fiel denkbar knapp aus. Es durfte nur einer gewinnen. Nora Milenkovic, Geschäftsführerin des Börsenvereins für Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen, gratulierte der zwölfjährigen Lea Gennari, Gymnasiastin der GutsMuths-Schule in Quedlinburg, die nun Sachsen-Anhalt beim Bundesentscheid vertreten wird. Für alle Teilnehmer gab es Urkunden und Bücher.

15 Mädchen und Jungen, die besten Vorleser aus Sachsen-Anhalt, mit Ausrichter Hans-Georg Fischer (hinten, links).
15 Mädchen und Jungen, die besten Vorleser aus Sachsen-Anhalt, mit Ausrichter Hans-Georg Fischer (hinten, links).
H.-D Speck Lizenz
Als Beste fährt Lea Gennari (oben links) aus Quedlinburg zum Finale nach Berlin. Nora Milenkovic gratuliert.
Als Beste fährt Lea Gennari (oben links) aus Quedlinburg zum Finale nach Berlin. Nora Milenkovic gratuliert.
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