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Hintergrund Hintergrund: Für Hallenbau 150 Stunden Eigenleistung pro Mitglied

17.11.2014, 08:54
Die Käfige für die 20. Kreis-Rassegeflügelschau in Eckartsberga sind bereits gestellt. Siegfried Zille (l.) und Frank Rothe statten sie aus.
Die Käfige für die 20. Kreis-Rassegeflügelschau in Eckartsberga sind bereits gestellt. Siegfried Zille (l.) und Frank Rothe statten sie aus. Torsten Biel Lizenz

Eckartsberga - Dass es die Eckartsbergaer Rassegeflügelzüchter gibt, ist einem in Vergessenheit geratenen Umstand zu verdanken. Denn 1974, als sie ihren Zuchtverein aus der Taufe hoben, gehorchten sie eher der Not. Denn: Futter für Geflügel war Mangelware, und verteilt wurde es über die Kreise. Die Eckartsbergaer Züchter, die damals noch in Bad Bibra organisiert waren, gelangten da ins Hintertreffen, da sie ihren Wohnsitz nicht im Kreis Nebra, in dem Bad Bibra lag, hatten, sondern im Kreis Naumburg. So organisierten sich die Züchter neu - in Eckartsberga.

Dass ihr Verein - die Zahl der Gründer ist nicht mehr bekannt - einmal einer der erfolgreichsten und wohl aktivsten in der Region werden würde, war damals noch nicht abzusehen. Doch heute steht er mit 26 Mitgliedern vergleichsweise gut da, sogar drei Jugendliche konnte er für sich begeistern. Vorsitzender Sandro Schorsch: „Nachwuchs zu gewinnen ist alles andere als leicht. Die Interessen liegen meistens doch ganz anders. Und Geflügelzucht ist mit Arbeit verbunden. Die Tiere wollen jeden Tag versorgt sein.“

Was die Eckartsbergaer aber vor allem auszeichnet, sind nicht nur die auch aus Thüringen gut besuchten Schauen, sondern ist die hohe Zahl von Zuchttieren, die mit dem höchsten Prädikat „Vorzüglich“ glänzen. Im letzten Jahr konnten die Preisrichter allein 38 V-Tiere bei 1004 Wettbewerbsaspiranten ausmachen - ein überaus guter Schnitt. Und: Der Verein schickt sich an, auch dieses Jahr ein nicht minder gutes Ergebnis vorweisen zu können. Was nur angemessen wäre, denn der Rassegeflügelzüchterverein Eckartsberga feiert nicht nur sein 40-jähriges Bestehen, er richtet am kommenden Wochenende auch die 20. Rassegeflügelschau des Burgenlandkreises aus. Nicht weniger als 1058 Tiere aus 82 Rassen sind gemeldet, zuzüglich jener in zwei Schauvolieren. Vergangenen Sonnabend hatten die Zuchtfreunde ihre Ausstellungshalle bereits hergerichtet, am Mittwoch dann kommen die ersten Tiere. Wichtigster Tag ist der Donnerstag, denn dann reisen die 13 Preisrichter an. Wenn Zuchtfreunde und Gäste also am Freitag und Sonnabend durch die Halle streifen, sind die Schönsten der Schönen schon gewählt.

Apropos. Was „schön“ ist, weiß Axel Alf. Der Bad Kösener ist seit 2002 im Verein und züchtet mit Akribie die Rasse New Hampshire. „Die Größe muss genauso stimmen wie Form und Farbgebung. In diesem Fall der Dreiklang, also der Übergang vom goldbraunen Hals übers Dunkelbraun zum schwarzen Schwanz.“ Fünf Tiere wird Alf ausstellen - und hoffentlich Preise einheimsen können, einige „Vorzüglich“ hat er bereits.