Hintergrund Hintergrund: Die Ausrichter und die Betreuer

Naumburg - Das kreischende Geräusch einer Heckenschere übertönt das Zwitschern der Vögel hinter den Toren der Jugendherberge Naumburg, junge Menschen bahnen sich mit Schubkarren und Schaufeln den Weg durch Kieshaufen und Pflastersteine. Zum wiederholten Mal findet auch in diesem Jahr ein internationales Jugendcamp in Naumburg statt. Seit Anfang August sind die 19 Jugendlichen aus aller Welt damit beschäftigt, unter dem Titel „Willkommen im Burgenland“ die Außenanlage der Jugendherberge im Bürgergarten zu verschönern.
Drei Wochen lang haben die Jugendlichen im Austausch gegen Kost und Logis unter professioneller Leitung gearbeitet, nun neigt sich die Zeit dem Ende zu, und die Ergebnisse sind nicht zu verachten: Die großen alten Betonplatten aus DDR-Zeiten im Innenhof der Herberge sind vollständig verschwunden, stattdessen zieren nun neue Pflastersteine den großen Platz.
Friederike Butscher (21) und Dorina Thiele (20) leiten das diesjährige Workcamp zum ersten Mal und sind mit den Ergebnissen sehr zufrieden: „Wir haben in den vergangenen Wochen viel geschafft, doch langsam geht die Kraft zur Neige.“ Unter der ehrenamtlichen Leitung der beiden jungen Studentinnen aus Rheinland-Pfalz und Niedersachsen haben die Freiwilligen im Alter zwischen 16 und 22 Jahren jedoch nicht nur kräftig mit angepackt, auch hatten sie die Möglichkeit, Land und Leute des Burgenlandkreises und der Umgebung kennenzulernen. Fünf Stunden täglich wurde auch bei Wind und Regen der vergangenen Wochen hart geschuftet, die Nachmittage standen dann aber zur freien Verfügung. „Die Gruppen haben Ausflüge nach Naumburg und in den nahe gelegenen Kletterwald gemacht, aber auch die Freizeitmöglichkeiten in der Herberge genutzt“, so Friederike Butscher. An den Wochenenden erkundete man die Nachbarstädte Weimar und Leipzig.
Die Camp-Teilnehmer kommen aus Frankreich, Spanien, Taiwan, China, Kirgisistan, Serbien und der Türkei. Auch zwei deutsche Jungen, Piet aus Mehring und Vincent aus Augsburg, beide 16 Jahre alt, sind mit von der Partie. „Ich habe von dem Workcamp durch einen Flyer erfahren, und dann meinen Kumpel dazu überredet, mitzukommen“, so Piet. Die Sprachbarriere scheint weder für die beiden Jungen, noch für die anderen Teilnehmer ein Hindernis zu sein. „Wir verständigen uns einfach auf Englisch. Es ist toll, durch so eine Erfahrung auch ganz andere Kulturen kennenzulernen. Wir haben zum Beispiel mal mit echten chinesischen Zutaten gekocht, und es war interessant festzustellen, wie verschieden die Geschmäcker sind.“
Vincent und Piet werden, wie alle anderen auch, am Sonntag Naumburg verlassen. Für einige Teilnehmer geht es dann weiter auf der Reise durch Europa, andere fliegen wieder in ihre Heimat zurück. Allen gemeinsam werden aber die Eindrücke und Erfahrungen sein, die sie aus dem Workcamp mitnehmen.