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Hintergrund Hintergrund: Blondes Haar statt Gold für Eisen gegeben

03.01.2014, 08:19
Holger Fritzsche, Bad Kösener Heimatvereinsvorsitzender, und Thomas Budde, Geschäftsführer der Kurbetriebsgesellschaft, enthüllen die Gedenktafel für Ferdinande von Schmettau.
Holger Fritzsche, Bad Kösener Heimatvereinsvorsitzender, und Thomas Budde, Geschäftsführer der Kurbetriebsgesellschaft, enthüllen die Gedenktafel für Ferdinande von Schmettau. Behrens Lizenz

Bad kösen - Es war Eile geboten, nachdem kurz vor Weihnachten der Heimatverein Bad Kösen doch noch die Bronzeplatte zum Gedenken an Ferdinande von Schmettau ausgehändigt bekommen hatte (wir berichteten). Über 50 Bad Kösener und Einwohner aus dem umliegenden Orten waren es, die jetzt an der Wiedereinweihung der Tafel teilgenommen hatten. Mitglieder des Heimatvereins hatten Hand angelegt und dafür gesorgt, dass die Bronzeplatte anlässlich ihres 100-jährigen Stiftungsjubiläums am Denkmal unweit des Friedhof-Einganges an ihrem angestammten Platz zurückkehren konnte.

In einer kleinen Feierstunde begrüßte Vereinsvorsitzender Holger Fritzsche zahlreiche Personen, die sich in den zurückliegenden Jahren um das historische Geschehen im Kurort verdient gemacht haben. Wiebke Säring und Gerd Zülske sorgten mit einer passenden musikalischen Umrahmung für eine stimmungsvolle Atmosphäre. Der Geschäftsführer der Kurbetriebsgesellschaft, Thomas Budde, der sich mit der Historie und dem Leben der Ferdinande von Schmettau auseinander gesetzt hatte, konnte den Anwesenden einen kleinen Abriss über ihr Wirken darlegen.

Frau von Schmettau war in den antinapoleonischen Kriegen zur Volksheldin geworden, als sie ihr langes blondes Haar abschneiden ließ, verkaufte und so zur Kriegsfinanzierung gegen Napoleon beitrug. Mit einer kleinen Andacht würdigte Bad Kösens Pastorin Christin Ostritz Wirken und Tat der Ferdinande von Schmettau. Und: „Es ist schön, dass sich der Heimatverein gefunden hat, um dieses historische Ereignis leibhaftig für die Nachwelt zu erhalten“ so Pastorin Ostritz. Vereinsvorsitzender Holger Fritzsche dankte all jenen, die sich bei der Gestaltung der Gedenkfeier mit eingebracht haben, insbesondere auch Zimmermann Seyfarth, der die Gedenkplatte 1946 nach der Demontage in Sicherheit bringen konnte. Schließlich war es der ehemalige Museumsdirektor Lutz Toepfer, der veranlasste, die Bronzeplatte zu restaurieren, damit man sie wieder an ihren angestammten Platz installiert werden kann. „Wir danken ebenfalls Dr. Klaus Dieter Fichtner, dass er die Gedenkstätte an der Rückseite des Gedenksteines von Borlach hergerichtet hat“, so Fritzsche. Bis zur Kursaisoneröffnung wolle man auch die Zuwegung zur Gedenkstätte neu gestalten.