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Hintergrund Hintergrund: 270.000 Schüler aus ganz Deutschland

04.06.2015, 07:19
Der Pfortenser Leon Ranscht ist Landessieger des Geografie-Wettbewerbs „Diercke-Wissen“. Landesbeauftragter Hans-Christian Buhtz (v.l.), Fachlehrer Michael Heinze und Rektor Thomas Schödel gratulieren.
Der Pfortenser Leon Ranscht ist Landessieger des Geografie-Wettbewerbs „Diercke-Wissen“. Landesbeauftragter Hans-Christian Buhtz (v.l.), Fachlehrer Michael Heinze und Rektor Thomas Schödel gratulieren. nicky hellfritzsch Lizenz

schulpforte - Leon Ranscht macht in punkto Geografie keiner so schnell etwas vor. Der 15-jährige Weißenfelser, der die Landesschule Pforta in der neunten Klasse besucht, kennt sich schon bestens aus in der Welt. In Deutschlands größtem Geografie-Wettbewerb „Diercke-Wissen“ (siehe „Hintergrund“) wurde er jetzt Sieger in Sachsen-Anhalt (wir berichteten), sogar mit deutlichem Abstand vor anderen Teilnehmern, wie Hans-Christian Buhtz, Landesbeauftragter des Wettbewerbs und seines Zeichens Geografie-Lehrer an einem Gymnasium in Haldensleben, verdeutlicht. Buhtz war nach Schulpforte gekommen, um Leon Ranscht vor allem zum Landessieg zu gratulieren. „Was du geleistet hast, ist große Klasse und sucht seinesgleichen“, sagt er.

Gutscheine und Lektüre

Der Pfortenser hört es mit Freude, gleichwohl mit Zurückhaltung und ist in Gedanken schon beim 12. Juni. Denn dann steht das Bundesfinale in Braunschweig an. Seine Mitbewerber sind die Besten aus den anderen 15 Bundesländern und der Vertreter der deutschen Schulen im Ausland. Im Gepäck hatte Buhtz für den 15-Jährigen schon mal zwei 80-Euro-Gutscheine und einen dicken Wälzer zum Thema Klimawandel, hübsch verpackt in einer Tasche des Hauptsponsors des Wettbewerbs, dem Westermann-Verlag. Dass es mit der Qualifikation für den Bundeswettbewerb geklappt hat, freut auch Geografie-Lehrer Michael Heinze, denn die Hürden seien nicht gerade niedrig. „Es geht nicht nur darum, Faktenwissen abzurufen, sondern allgemeine Zusammenhänge zu kennen. Das funktioniert nur, wenn man sich auch persönlich sehr für Geografie interessiert“, weiß Heinze.

Leon Ranscht, der im übrigen auch eine ganz musische Seite hat und Harfe spielt, jedenfalls hat der Landesschule Pforta zum zweiten Mal zu einem Landessieg in diesem Wettbewerb verholfen. Ein Umstand, den Rector Portensis Thomas Schödel vor allem als Bestätigung der Begabtenförderung an der Einrichtung sieht. „Ziel ist es ja, mehr zu leisten, als notwendig ist. Sich Aufgaben vorzunehmen, die über den vermittelten Stoff hinausgehen. Im Falle von Leon Ranscht kommen ein großes naturwissenschaftliches Wissen und analytische Fähigkeiten zusammen“, schätzt Schödel ein.

Fahrt im Heißluftballon?

Leon Ranscht ist anzumerken, dass er schon ein wenig aufgeregt ist angesichts dessen, was ihn in Braunschweig erwarten könnte. Doch Hans-Christian Buhtz beruhigt: „Deine Mitbewerber haben alle das gleiche Problem und sind auch nicht besser als du. Selbst die Fachleute ringsum nicht. Du kannst es ganz locker angehen.“

Stellen muss sich der 15-jährige Pfortenser in Wettbewerbs-Abschnitten und landet bestenfalls im Finale. Und wer weiß. Wenn er dann eines Tages im Westermann-Heißluftballon unterwegs ist, hat er es geschafft. Eine Fahrt in diesem gab es für den letzten Bundessieger. Doch das ist Zukunftsmusik und vielleicht gar nicht so wichtig. Gewonnen hat Leon Ranscht schließlich schon jetzt.