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Himmelswegelauf Himmelswegelauf: Brütender Hitze getrotzt

Von klaus-dieter kramer 15.06.2015, 09:59
Gunter Schotte und Herbert Röder (rechts)
Gunter Schotte und Herbert Röder (rechts) Löffler Lizenz

Medaillen-Sammler: Vor dem Start zum Marathonlauf kam es auf dem Naumburger Markt zu einem kleinen Plausch. Käthe Koos, wohlbekannte Naumburgerin im 90. Lebensjahr, erzählte dort einem Schwaben ihre Witze. Benedikt Geh, Angestellter der Sparkasse Augsburg, seit 1986 Marathon-Begeisterter, hörte freundlich zu. Am Himmelswege-Marathon interessiere ihn vor allem die Medaille, die er in seiner reichen Sammlung noch nicht habe, sagte der Bayer. Das Vorhaben, sein Rennen mit einer Zeit um 3:30 Stunden zu absolvieren, schaffte er als Gesamtvierter übrigens hervorragend.

„Heimrecht“ beim Halbmarathon: Als Einheimischer genießt Helmut Stechemesser auf den Himmelswegen quasi „Heimrecht“. Viermal war er nun schon beim Halbmarathon dabei. Von seinem Wohnort Reinsdorf aus fährt er zum Start nach Laucha, um dann beim Lauf wieder am eigenen Haus und der Verwandtschaft vorbei zu rennen. Der 69-Jährige kümmert sich auch weiterhin als Trainer im Ehrenamt um den Leichtathletik-Nachwuchs des SV Halle. Sein Hauptaugenmerk gilt dabei dem Freyburger Gehertalent Josephine Grandi. Sie wird in diesem Jahr 15, wechselt zum neuen Schuljahr an die Sportschule in Halle und ist in einer äußerst entscheidenden Phase ihrer sportlichen Entwicklung. Und da wäre jede Unterstützung wichtig, meint Stechemesser.

Rühriges Stadtoberhaupt: Der ehrenamtliche Bürgermeister von Laucha hatte am Sonnabend mächtig zu tun. Nicht nur, dass er vor seinem Rathaus den Startschuss zum Halbmarathon gab. Bilstein war auch mit der Organisation befasst und transportierte mit seinem Pkw und Hänger die Kleidungsstücke der Athleten zur Arche Nebra, nahm auf seinem Weg dankenswerterweise auch noch den Pressevertreter mit. Und er wusste, dass er als Bürgermeister am Nachmittag in seinen fünf Ortsteilen auch noch bei einigen Volksfesten und anderen Anlässen erwartet wurde. Überdies gab es noch wichtige familiäre Dinge zu erledigen.

Läufer-Duo mit 139 Jahren: Mit ihren knallbunten Trikots fielen sie ins Auge - der Naumburger Gunter Schotte, 66 Jahre alt, und der Prießnitzer Herbert Röder (73) laufen seit zwei Jahren gemeinsam. Meist zweimal in der Woche treffen sie sich am Halleschen Anger und nutzen den Saale-Radwanderweg zum Training. Schotte hat überhaupt erst 2012 angefangen zu laufen. 2013 wagte er sich an die 10-km-Strecke heran, im Vorjahr ging er zusammen mit Röder auf den allerersten Halbmarathon. Diesmal ließen sie es ruhig angehen. Notgedrungen, der Hitze wegen. Ankommen ist alles, so ihre Devise.

Internationales Feld: Multikulturell ging es diesmal beim Himmelswegelauf zu. Die schnellste Frau im Halbmarathon kam aus Polen. Der zweitschnellste Mann über zehn Kilometer ebenso. Und die Heimat des Zweitplatzierten im Halbmarathon ist Afrika. Der 18-Jährige stammt aus Eritrea. Ein Österreicher wurde Dritter beim Marathonlauf. Und auch Skandinavier wurden in den Starterfeldern ausgemacht.  Kdk