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Handball-Oberliga HCB-Männer verschenken Sieg leichtfertig

Burgenländer geben Vorsprung gegen Delitzsch aus den Händen und können am Ende über das Remis noch froh sein.

Von Torsten Kühl 27.02.2023, 16:33
Wurde in der Schlussphase mit fünf Toren in Folge beinahe zum Matchwinner für die Burgenländer: Kapitän Kenny Dober, der in dieser Szene von seinem ehemaligen Teamkollegen und jetzigen Delitzscher Benedikt Schmidt hart attackert wird.
Wurde in der Schlussphase mit fünf Toren in Folge beinahe zum Matchwinner für die Burgenländer: Kapitän Kenny Dober, der in dieser Szene von seinem ehemaligen Teamkollegen und jetzigen Delitzscher Benedikt Schmidt hart attackert wird. (Foto: Torsten Biel)

Naumburg/Plotha - Wenn man sechs Minuten vor Schluss mit drei Toren führt, das Momentum - zudem bei eigenem Ballbesitz - dank seiner wohl stärksten Phase im Spiel gerade auf seine Seite gezogen und eine erfahrene Mannschaft mit sehr guten Einzelkönnern hat, sollte man ein Heimspiel siegreich über die Bühne bringen können. Zumal hier vom souveränen Spitzenreiter der Mitteldeutschen Oberliga die Rede ist. Doch im Handball ist es eben auch in kürzester Zeit möglich, eine verloren geglaubte Partie noch zu drehen.

Diese bittere Erfahrung mussten am Samstagabend die Männer des HC Burgenland gegen Concordia Delitzsch machen. Beim Stand von 28:25 waren es zwei (zu) riskante Anspiele an den Kreis sowie zwei unvorbereitete und deshalb zu ungenaue Würfe der Hausherren, die die nimmermüden Sachsen zu einem 4:0-Lauf und damit zur Wende nutzten. Weil der HCB nach dem von Marc Esche per Siebenmeter erzielten Ausgleichstreffer den letzten Angriff der Gäste unbeschadet überstand, rettete er zumindest noch das Remis, wodurch sein Vorsprung auf den diesmal spielfreien Verfolger Köthen auf vier (Minus-)Punkte geschmolzen ist.

Concordia-Keeper Max Neuhäuser (v.r.) klatscht sich mit seinem Nachfolger bei den Burgenländern, Marian Voigt, ab. Auch Georg Eulitz spielte schon beim  HCB.
Concordia-Keeper Max Neuhäuser (v.r.) klatscht sich mit seinem Nachfolger bei den Burgenländern, Marian Voigt, ab. Auch Georg Eulitz spielte schon beim HCB.
(Foto: Torsten Biel)

„Ich hatte mir mehr versprochen und bin nicht zufrieden. Vor allem, weil wir am Ende die Angriffe zu schnell ausgespielt haben und auch dadurch den Vorsprung noch verschenkt haben“, meinte HCB-Coach Svajunas Kairis. Der Litauer betonte jedoch in diesem Zusammenhang, „dass Delitzsch zu den besten Teams der Liga gehört und mit seinen permanenten Eins-gegen-eins-Situationen uns das Leben schwer gemacht hat“.

Wie zuletzt schon des Öfteren hatten die Burgenländer lange gebraucht, um ins Spiel zu finden. Einen zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Rückstand holten sie bis zum Seitenwechsel (14:15) fast auf. Nach Wiederbeginn zogen sie zwar in Front, aber Concordia mit seinem zwar größenmäßig unterlegenen, aber dafür extrem agilen Rückraum ließ sich einfach nicht abschütteln. Dazu trug auch Ex-HCB-Keeper Max Neuhäuser bei, der in der ersten Halbzeit das Torhüterduell für sich entschied. Kairis sei zwar auch mit einigen umstrittenen Entscheidungen der Referees nicht einverstanden gewesen, „aber wir müssen uns natürlich zuerst an die eigene Nase fassen“, sagte er.

Niklas Seifert (2.v.r.), zeigte - hier im Verbund mit Tom Hanner - eine gute Leistung in der Abwehr. Hinten im Bild: HCB-Torwart Marius Göbner.
Niklas Seifert (2.v.r.), zeigte - hier im Verbund mit Tom Hanner - eine gute Leistung in der Abwehr. Hinten im Bild: HCB-Torwart Marius Göbner.
(Foto: Torsten Biel)

Mitteldeutsche Oberliga, Männer: HC Burgenland - Concordia Delitzsch 29:29 (14:15). HCB: Marian Voigt, Marius Göbner; Stefan Remke 1, Kenny Dober 7, Laurenz Kröber, Florian Pfeiffer, Niklas Seifert 4, Steve Baumgärtel, Tim Bielzer 1, Kevin Szep-Kis 3, Tom Hanner 3, Richard Vogel 5, Marcel Popa, Marc Esche 4/2, Janko Pesic 1; Siebenmeter: HCB 2/2, Delitzsch 5/5; Zeitstrafen: HCB 3, Delitzsch 5.

Mehr Grund zum Jubeln hatte am frühen Sonntagabend die zweite Männermannschaft des HCB, die in Plotha gegen Haldensleben deutlich mit 31:20 gewann und damit auf den zwölften Tabellenplatz der Sachsen-Anhalt-Liga vorrückte. Verstärkt wurde die Burgenland-Reserve in dieser Partie von den Oberliga-Youngsters Laurenz Kröber und Niklas Seifert. Die meisten Tore für die Gastgeber erzielte Routinier Stephan Fichtner, der sieben Mal erfolgreich war.

Sachsen-Anhalt-Liga, Männer: Burgenland II - HSV Haldensleben 31:20 (17:7). HCB II: Jakob Aumann, Matthias Manz; Marcus Deibicht 1, Laurenz Kröber 2, Marcus Födisch 1, Niklas Seifert 5, Eric Emmerich 2, Tim Kurrat 3, Lucas Haucke 1, Stephan Fichtner 7/5, Martin Voigt 2, Tim Krenz 2, Paul Zänker 5/1, Martin Tillmann - Siebenmeter: HCB II 8/6, HSV 4/3; Zeitstrafen: HCB II 0, HSV 1.